Kunstrasen in Reinshagen mit Muskelhypothek der Sportler?
Über den Bau von zwei Kunstrasenplätzen in Reinshagen berichtete der Waterbölles am 14. März 2019. Weil Untersuchungen ergeben hatten, dass es keinen Kunstrasenbelag gibt, der den drei Sportarten Fußball, Hockey und American Football gleichermaßen gerecht wird und darüber hinaus einen idealen Untergrund für eine dieser Sportarten bietet, war vom Sportausschuss empfohlen worden,
- den bisherigen Tennenplatz zum einem mit einem Granulat verfüllten Kunstrasen mit langem Flor und entsprechender Größe umzubauen nebst Linierung für den Wettkampfsport für Fußball und American Football
- und den alten Kunstrasenplatz mit einem ungefüllten Kunstrasen mit kurzem Flor, mit Beregnungsanlage und entsprechender Größe und Linierung für den Wettkampfsport für Hockey und Fußball zu versehen.
Gesamtkosten in Höhe von 2.038.000 Euro. „Der Sportbund Remscheid (SBR) begrüßt den Vorschlag, ebenso die betroffenen Vereine“, berichtete damals der Waterbölles. „Im Übrigen schlägt die Verwaltung eine Eigenbeteiligung der (sechs) Vereine in der bisher üblichen Form (Sportanlage Bergisch Born, Neuenhof und Bliedinghausen) vor.“ Die Verwaltung hatte sich das so gedacht: Die auf Reinshagen ansässigen Vereine der Sportarten Fußball, Hockey und American Football steuern für die beiden umzubauenden Plätzen durch Mitfinanzierung und Muskelhypothek 100.000 Euro bei. „Details zur Verteilung auf die Vereine und die genaue Form müssten mit den Nutzern noch abgesprochen werden,“ so die Verwaltung.
Danach war dann lange Zeit von beiden Seiten Funkstille. Als in der vergangenen Woche die Verwaltung eine prozentuale Kostenverteilung vorlegte entsprechend an der auf den jeweiligen Vereine entfallenden Platzbelegung, soll der Sportbund die Möglichkeit der körperlichen Eigenleistung (Muskelhypothek) bezweifelt haben. Daniela Hannemann, die Geschäftsführerin des Sportbundes Remscheid, hält die Klärung von Versicherungsfragen für notwendig, da die sechs in Reinshagen auftretenden Sportvereine keine Pächter des Geländes seien, sondern es ich um ein Grundstück der Stadt Remscheid handele. Tatsche ist: Die Vorlage wurde zurückgezogen und ein Rechtsgutachten zur Eigenleistung etc. in Auftrag gegeben. Zugleich erwartet Sportdezernent Thomas Neuhaus, dass die Sportvereine einen eigenen Vorschlag zur Kostenaufteilung vorlegen. Das lässt vermuten, dass die Bauaufträge erst vergeben werden, wenn das Projekt finanziell in trockenen Tüchern ist. Das bisherige Schneckentempo zu Grunde gelegt, könnte der Beschluss zur Auftragsvergabe einer der ersten Beschlüsse des neuen Stadtrats nach der Kommunalwahl im September werden.
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