SPD trennt sich ?
Heute am Nachmittag geisterte eine Eilmeldung durch die Medien. Thilo Sarrazin, SPD-Politiker und ehemaliger Berliner Senator, soll gestern Abend aus der SPD ausgeschlossen worden sein. Das berichtete zuerst eine Nachrichtenagentur aus Österreich.
Was ist dran ?
Wir wissen: Seit der Veröffentlichung seines Buches "Deutschland schafft sich ab" vor zehn Jahren gibt es Bemühungen, Herrn Sarrazin aus seiner Partei zu entfernen. Auch sein jüngstes Buch "Feindliche Übernahme" erfreute die Genossen der Regierungspartei nicht.
Durch Sarrazins Kritik deutscher Asylpolitik und deren Auswirkungen - wohlgemerkt lange vor 2015 - hatte sich der Berliner Ex-Senator und SPD-Genosse unbeliebt gemacht. Seine Partei wollte ihn loswerden, bisher erfolglos. Jetzt gibt es Neuigkeiten dazu; "Zeitonline" hat einen Artikel für uns.
Wieso hat sich zehn Jahre lang kein führender Politiker der Regierungsparteien CDU, CSU, SPD mit den Thesen Herrn Sarrazins ernsthaft und (selbst)kritisch auseinandergesetzt ?
Hätte man seine Gedanken, seine Erfahrung einbezogen und diskutiert, anstatt ihn als Person anzugreifen und auszugrenzen, wäre das wohl die bessere Strategie gewesen. Aber von dieser Partei SPD, die vor sich hin verfällt, die kein erkennbares Profil mehr hat als absurdes Kasperletheater (Doppelspitze mit Wendehälsen !!!), von so einer Partei kann man keine Kritikfähigkeit mehr erwarten.
Meine Meinung: Die heutige SPD hat mit der Sozialdemokratie Bebels, mit Helmut Schmidt und Willy Brandt nichts Gemeinsames mehr. Bis auf den Namen. Wofür sie steht, ist beliebig. Das Gebaren ihrer Führenden wirkt konfus, unglaubwürdig und teilweise abstoßend. Wortbruch und nicht mehr tolerierbare fachliche Inkompetenz bei einigen ihrer Mitglieder auf Ministerebene kommen dazu.
Das Schlimmste ist die Würdelosigkeit, mit der dieser Verfall in der Öffentlichkeit vonstatten geht. Der Absturz einer Partei, die in der Geschichte unseres Landes etwas darstellte und starke Persönlichkeiten in ihren Reihen hatte. In der aktuellen Sonntagsfrage steht die Partei bei gerade noch 13 % (Quelle: INSA 21.01.2020).
"In der Krise beweist sich der Charakter." sagte einst Helmut Schmidt, sozialdemokratischer Bundeskanzler (1974 - 1982).
Fatal ist, wenn man dann keinen mehr hat, so wie die SPD.
