Spielerkritik | Metronom Busquets, Joker Puig, Roberto in ungewohnter Rolle

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Der FC Barcelona reihte Pass an Pass beim Sieg gegen den FC Granada aneinander, dabei ragte besonders Strippenzieher Sergio Busquets heraus. Auffällig war auch die Rolle Sergi Robertos, während Ivan Rakitic eine schwache Partie absolvierte. Die Spielerkritik zu Barças Sieg gegen Granada.

Marc-André ter Stegen

Barças Nummer eins kehrte nach der Verletzung zwischen die Pfosten zurück. Der Deutsche verlebte einen geruhsamen Abend, da Granada nach vorne bis auf zwei Ausnahmen komplett ungefährlich blieb. Lediglich ein Distanzschuss klatschte an den Pfosten, einen weiteren entschärfte ter Stegen kurz vor dem Ende souverän. Barçawelt-Punkte: 6

Sergi Roberto

Sergi Roberto kam eine interessante wie äußerst ungewohnte Rolle zuteil: Der gelernte Mittelfeldspieler agierte im Ballbesitz als rechter Innenverteidiger der Dreierkette. In dieser Rolle liegt der Fokus noch mehr auf das Verteidigen, doch das musste Roberto so gut wie nie machen – einfach, weil Granada kaum an den Ball geschweige denn mit diesem in Barcelonas Hälfte eindrang. Nach vorne steuerte Roberto in dieser Rolle folgerichtig nur wenig bei – an diesem Abend war das auch nicht seine Aufgabe. Barçawelt-Punkte: 6

Gerard Piqué

Auch Piqués Hauptaufgabe war der Aufbau, doch auch gegen den Ball verteidigte der Katalane sehr aufmerksam – vor allem aber aktiv. Bei zwei Hereingaben stand er goldrichtig, ansonsten hatte er gegen den Ball weder Aufgaben noch Mühe. Barçawelt-Punkte: 6

Samuel Umtiti

Umtiti bekam den Vorzug vor Clement Lenglet, sicherlich, weil er seinem Landsmann in puncto Schnelligkeit und Spielaufbau ein klein wenig voraus ist. Wie sein Nebenmann Piqué auch war der Weltmeister in Durchgang eins quasi ausnahmslos mit dem Spielaufbau beschäftigt, da Granada so rein gar nichts nach vorne zusammenbrachte. Eine kleine Schlampigkeit erlaubte sich der Franzose dabei (28. Min.), ansonsten agierte er aufmerksam. Gut im Vorwärtsverteidigen, erstickte Angriffe so schon im Keim. Barçawelt-Punkte: 6

Jordi Alba

Dass Jordi Alba gerne offensiv agiert, ist keine Neuigkeit, in Setiéns neuem System durfte er aber offensiver als je zuvor spielen: Der Außenbahnsprinter agierte quasi als linker Mittelfeldspieler, hinter ihm verteidigte Umtiti den Raum. So blieb Alba fast durchgehend hoch stehen, beackerte hier den linken Flügel – und gab beinahe zwei Torvorlagen: Seine erste scharfe Hereingabe nach 22 Minuten verfehlte Ansu Fati vier Meter vor dem leeren Gehäuse, seine zweite setzte Lionel Messi knapp neben den Pfosten. Blieb auch im zweiten Durchgang aktiv. Barçawelt-Punkte: 6

Sergio Busquets

Der Dreh- und Angelpunkt in Barças Schaltzentrale. Sergio Busquets wirkte im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Setién wie zu seinen besten Zeiten: als Metronom, Passmaschine und Strippenzieher im Mittelfeld. Satte 179 Ballberührungen konnte der Sechser verbuchen, brachte 145 Pässe an den Mann, bei einer Quote von 92,4 Prozent. Busquets war der Garant für das dominante Spiel der Hausherren. Barçawelt-Punkte: 9, MOTM

Ivan Rakitić

Rakitić war im Mittelfeld der schwächste Akteur und fand sich im Setién’schen System noch nicht wirklich zurecht. Der Kroate wirkte oft zu langsam – sowohl im Kopf, als auch in den Beinen. Ein mehr oder weniger harmloser Versuch aus der Distanz war seine einzige auffällige Szene, ansonsten konnte sich Rakitic nichts ins Spiel einbringen. Folgerichtig wurde er als erster runtergenommen, für ihn betrat Riqui Puig den Platz (70.). Barçawelt-Punkte: 4

Arturo Vidal

Agierte über weite Strecken nicht viel auffälliger als sein Nebenmann Rakitić, brachte mit seinen disruptiven Läufen aus der Tiefe aber zumindest eine gewisse Dynamik mit. Auch im Kurzpassspiel konnte der Chilene teilweise überzeugen, immerhin bewies er gute Übersicht und legte den Ball geistesgegenwärtig per Hacke auf Messi und konnte so einen Assist verzeichnen – seine beste Aktion im Spiel. Nach 82 Minuten kam Arthur für Vidal ins Spiel. Barçawelt-Punkte: 6

Lionel Messi

La Pulga war mit 129 Ballaktionen gut im Angriffsspiel involviert, konnte lange aber keine wirklichen Akzente setzen. Bei Freistößen war der Argentinier zu ungenau, aus dem Spiel heraus kam er selten in gute Abschlusspositionen – wenn doch, traf er nur das Außennetz. Eine Viertelstunde vor dem Ende schlug der Weltfußballer dann aber doch eiskalt zu: nach schöner Kombination über Griezmann und Vidal, die Messi natürlich selbst einleitete, erhielt er die Kugel zurück und schob lässig aus kurzer Distanz ein. Barçawelt-Punkte: 7

Antoine Griezmann

In Abwesenheit von Luis Suárez fand sich Griezmann in einer zentraleren Rolle wieder, obwohl er situativ auch durchaus wieder auf den Flügel auswich. Insgesamt wirkte der Franzose integrierter als noch zuletzt, konnte aber im Angriff keine großen Highlights verbuchen. Sein aufopfernder Lauf in die Defensive in der ersten Halbzeit rettete Barça vor einem vielversprechendem Angriff der Gäste. Auch beim Treffer des Tages hatte Griezmann zumindest einen Fuß im Spiel, als er den Ball schnell auf Vidal weiterleitete. Traf am Ende aus spitzem Winkel noch das Außennetz – hier hätte er gut und gerne auch das 2:0 markieren können. Barçawelt-Punkte: 6

Ansu Fati

Gerade in den ersten Minuten war Fati der aktivste Angreifer der Blaugrana und konnte die ersten beiden guten Chancen verbuchen, leider ohne Erfolg. Insbesondere seine Bewegung ohne Ball war teilweise hervorragend, im Laufe der Partie tauchte er aber immer mehr ab. Die Alba-Hereingabe in Minute 21 muss er eigentlich über die Linie drücken. Barçawelt-Punkte: 6

Riqui Puig

Puig kam für Rakitic in die Partie (71.) und führte sich direkt gut ein: sein energischer Ballgewinn ermöglichte den Angriff zum 1:0. Man hatte das Gefühl, dass das Spiel Barças mit seiner Hereinnahme an Dynamik, an Selbstvertrauen gewann, so präsent und selbstbewusst agierte der Youngster. Auf jeden Fall eine Empfehlung für mehr Minuten. Barçawelt-Punkte: 7

Carles Pérez

Der zweite La-Masia-Absolvent auf der Bank ersetzte Ansu Fati nach knapp 80 Minuten. Peréz konnte allerdings keinen Einfluss mehr auf das Spiel nehmen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Arthur

Der Brasilianer gab nach langer Verletzungspause sein Comeback, konnte aber in den paar Minuten Spielzeit keine Akzente mehr setzen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Trainer Quique Setién

Das lang ersehnte Debüt von Trainer Quique Setién gab durchaus Grund zur Hoffnung. Besonders im ersten Durchgang war seine Handschrift schon deutlich zu erkennen: Pressing gegen den Ball, dominanter Ballbesitz, Tempoverschärfungen im Passspiel – dazu ein kreatives System, dass im Ballbesitz wie ein (leicht schiefes) 3-4-3 aussah. Das Spiel seiner Mannschaft wirkte nicht so ausrechenbar und einschläfernd, wie noch unter seinem Vorgänger. Ein vielversprechender Auftakt seiner Karriere als Barça-Trainer. Barçawelt-Punkte: 7

Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: schwache Leistung
3 Punkte: schlechte Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

 

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