787. Rentiere im Garten

Rentiere im Garten

Max war ganz aufgeregt. Es war der letzte Abend vor dem Weihnachtsfest. Er konnte es kaum noch erwarten. Wie würde der Christbaum aussehen? Was hatte Mama für das Abendessen geplant? und dann natürlich das Wichtigste: Welche Geschenke würde der Weihnachtsmann unter den Baum legen?
Max stellte sich ans Fenster und sah hinaus in den dunklen Garten. Beinahe wären ihm dabei die Augen aus dem Kopf gefallen.
»Mama!Papa!«, rief er laut und rannte ins Wohnzimmer.
» Der Weihnachtsmann ist schon da. Er hat seinen Schlitten mit den Rentieren im Garten geparkt.«
Papa runzelte ungläubig die Stirn, stand aber trotzdem auf und zog die Gardinen der Terassentür auf.
»Da sind sie!«, war Max begeistert.
Auf der Wiese standen acht große Tiere. Es waren allerdings keine Rentiere. Der Schlitten entpuppte sich als verschneiter Busch.
»Ich fürchte, du hast dir den Weihnachtsmann nur eingebildet.«, sagte Papa. »Das sind Rehe aus dem Wald. Sie haben nicht mal ein Geweih.«
Max war enttäuscht und ließ die Schultern hängen.
»Ach, Mann. Ich dachte, ich könnte jetzt schon meine Geschenke auspacken.«
Er ging zurück in sein Zimmer und machte sich zum Schlafen fertig.
Zur gleichen Zeit sprang der Weihnachtsmann vom Dach zurück in den Garten und zwinkerte seinen Rentieren zu.
»Das war aber knapp. Aber jetzt setzt wieder eure Geweihe auf. Wir fliegen zum nächsten Haus.«
Der Weihnachtsmann wischte den frisch gefallenen Schnee vom Schlitten und setzte sich auf seinen Platz.

(c) 2019, Marco Wittler

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