Die Surface Books und die geblähten Akkus

[English]Kleiner Betrag zu einem unerfreulichen Thema: Defekte Microsofts Surface Tablets wegen aufblähender Akkus. Neuerdings trifft es wohl die Surface Books der ersten Generation.


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Surface Books mit Akku-Schaden

Ich bin über MVP-Kollegin Barb Bowman erneut auf das Problem aufmerksam geworden. Sie hatte es die Tage bei askwoody.com aufgegriffen. Aber auch auf Facebook hat es am 2. Dez. 2019 diesen Kommentar gegeben. Barb Bowman ist als Community-Moderatorin im Microsoft Answers-Forum aktiv und bekommt Probleme mit Surfaces recht schnell mit. Es deutet sich an, dass bei den Surface Books eine steigende Anzahl an Geräten Schäden durch sich aufblähende Akkus verabschiedet. Erste Meldungen gab es bereits im März 2018, als ein Nutzer sich über verzogene Bildschirme wegen aufgeblähter Akkus beschwerte:

I now have multiple Surface Books (1st gen) that the batteries in the tablet part are swelling and warping the screen.  My Surface Book can't even close the lid due to the battery being so large.  My screen is bulging out.

We've already retired two Surface Books due to the screens peeling off and I have found 2 more where the screens are starting to curve.

Er hat mehrere Surface Books aus der 1. Generation, deren Bildschirme durch aufblähende Akkus bereits verzogen waren. Zwei Geräte mussten wegen ablösender Bildschirme bereits entsorgt werden.

Surface Book mit verzogenem Display (Akku)
(Surface Book mit verzogenem Display (Akku), Quelle: MS Answers)

Der Betroffene hat eine ganze Fotoserie gepostet, die das Problem zeigen sollen. In obigem Bild hat er ein Lineal auf das Display gelegt. Man sieht, dass das Lineal an den Enden absteht, d.h. in der Mitte ist das Display durch das aufgeblähte Akku ausgebeult bzw. verzogen. Dadurch lässt sich das Gerät nicht mehr sauber zusammen klappen. Der Forenbeitrag in Microsoft Answers enthält eine ganze Reihe weiterer Fotos.

Da der Nutzer wohl ca. 15 betroffene Geräte besitzt, ist dies kein Einzelfall. Barb Bowman hat im Artikel bei askwoody.com gleich eine ganze Reihe an Fundstellen im Web verlinkt, wo Nutzer gleiche Probleme berichten. Von Microsoft gibt es diesbezüglich keinerlei Kommentar in den Answers-Foren, außer der Antwort 'Kontaktiere den Support). Barb gibt aber an, dass Microsoft wohl intern die Order ausgegeben hat, dass Geräte bis 3 Jahre nach dem Kauf auszutauschen seien.

Der Pferdefuß: So langsam fallen Geräte aus dieser 3 Jahre Regel heraus, da sie schon älter sind. Und es könnte sein, dass irgendwann Geräte mit aufblähenden Akkus in Brand geraten, weil Kunden diese weiter benutzen. Barb Bowman schreibt, dass ihr inzwischen fast täglich Berichte unter die Augen kommen.

Generell habe ich das Gefühl, dass Microsoft bei den Surfaces die Technik nicht wirklich im Griff hat. Zu häufig gibt es dicke Probleme mit Surface-Geräten. Auch für die Surface Pro 4-Geräte gibt es keine klare Richtlinie, wie mit Hardware-Problemen zu verfahren ist, wie Barb Bowman hier auf askwoody.com nochmals zusammen fasst. Hier im Blog habe ich ja in schöner Regelmäßigkeit diverse Akku-Probleme mit diversen Modellen thematisiert. So was darf bei den teuren Geräten eigentlich nicht vorkommen – meine ich. Übertragen auf Autos wären Surface-Geräte bei solchen Erfahrungen wohl Ladenhüter und weitgehend unverkäuflich.

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13 Antworten zu Die Surface Books und die geblähten Akkus

  1. Steter Tropfen sagt:

    Höchste Zeit, dass für Hersteller eine unbegrenzte Produkthaftung für Lithium-Akkus eingeführt wird. 3 Jahre „freiwilliger" Austausch sind ein Witz.
    Aber auch wenn der Kunde in Ex-und-Hopp-Mentalität nach so kurzer Zeit sein „Altgerät" durch neuen Elektroschrott ersetzt, kann es nicht sein, dass der Entsorgungsaufwand für diesen brenzligen Akku-Typ der Allgemeinheit aufgebürdet wird.

  2. Andreas sagt:

    Gibt es denn Erkenntnisse, welches Nutzerverhalten das Aufblähen bzw. die starke Erhitzung der Akkus (die Brände verursachen kann) fördert, oder anders herum, was man als Nutzer tun kann oder unterlassen sollte, um so etwas zu verhindern?

    Da es mit Li-Ionen Akkus seit ihrer breiten Einführung in Notebooks bis heute immer wieder Probleme wie Aufblähen und Brände gibt, glaube ich so langsam nicht mehr an die Story von der Montags-Produktion oder den Billigprodukten aus China (wobei, auch die renomierten Hersteller verbauen jede Menge China-Kram…). Vielmehr scheint es ein systemisches Problem dieser Akku-Technologie zu sein.

    Da es aber nicht mit jedem Akku zu Problemen kommt (ich habe z.B. noch nie vom Brand eines herkömmlichen Mobiltelefons gehört, wo seit ca. 2005 oder etwas früher auch bei günstigen Modellen Li-Ionen Akkus verbaut wurden), muss auch das Nutzerverhalten (also der Umgang mit dem Gerät bzw. wie, wann, wie oft oder unter welchen äußeren Bedingungen der Akku geladen bzw. betrieben wird) eine Rolle spielen.

    • Volko sagt:

      Ich würde "ins Blaue hinein" eher vermuten, dass die fortschreitende Miniaturisierung bei gleichzeitig steigender Akkukapazität die Ursache des Problems ist … die Geräte werden immer flacher und die Akkus müssen an diese flache Bauform angepasst werden, bei immer höherem Leistungsbedarf … das kann auf Dauer nicht funktionieren … umso schlimmer ist es, dass die Akkus aktueller Geräte zumeist nicht mehr vom Anwender ausgetauscht werden können; sowohl unter wirtschaftlichen, Umeltschutz- und Brandschutzaspekten.

    • Die/Das/Der Gender-Krankheit*er sagt:

      Wenn der Akku "zu stark" belastet wird, und das über mehrere Jahre, z.B. 3, bläht er sich langsam auf.
      Dann gibt es noch andere Gründe, die Lithium-Akkus töten. Diese kann ich aber nicht nennen, weil sonst die Labtop-Hersteller einen Gratis-Hinweis haben.

    • Die/Das/Der Genderkrankheit*er sagt:

      Habe ich noch vergessen: Die Akkus haben auch eine natürlich begrenzte Lebensdauer.
      Aber da man sowieso nur Geräte kauft, bei denen man die Akkus selbst tauschen kann, ist das auch nicht schlimm.

    • Micha sagt:

      Nokia hat im Jahr 2007 BL-5C Akkus aus dem Jahren 2005 bis 2006 zurückgerufen. Die betroffenen Akkus wurden von Matsushita hergestellt. Laut Pressemitteilung sind aber keine Akkus in Brand geraten.

      http://www.produktrueckrufe.de/wp-files/NOKIA_Rueckruf_Akku.pdf

      Mein BL-5C Akku in meinem Nokia 6030 wird mit einem Nokia ACP-7E geladen. 3,7V 350 mA. Das ACP-12E war damals mit 5,7V 800mA das Schnellladegerät.

      Der Originalakku hat 7 Jahre gehalten. Blähungen gab es keine. Das Problem bestand darin das man bei -10°C nicht mehr Telefonieren konnte.

      Der nachgekaufte ist jetzt auch schon wieder 7 Jahre alt. Die Leistungsfähigkeit bei Kälte lasst dementsprechend langsam nach.

  3. Al CiD sagt:

    Betrifft ja nicht nur die Surfaces… musste den Akku bei meinem etwas über 5 Jahre alten aber wenig genutzten Tablet auch wegen "Blähungen" tauschen.
    Der Akku hatte aber schon länger kaum Ladung angenommen und war deswegen ständig an Strom angeschlossen… ich schätze, DAS ist ihm wohl nicht bekommen und das wird möglicherweise auch die Ursache in o.g. Fällen sein.

  4. Mance sagt:

    Wen's interessiert; hatten wir hier schon mal ausführlich darüber diskutiert

    https://www.borncity.com/blog/2019/09/10/microsoft-surface-pro-4-fngt-feuer/

    Und nochmal wen's interessiert; auf Servus TV bei P.M.Wissen kam kürzlich ein interessanter Beitrag über den Erfinder des Lithium Ionen Akkus und die Funktionsweise. Im Video ab der 35. Minute.

    https://www.servus.com/tv/videos/AA-1Y5H5GTU52112/

  5. Patrick sagt:

    Alle Anbieter haben damit zu kämpfen. Auch HP und DELL sind davon betroffen. Wir mussten in unserem Unternehmen schon etliche Akkus ersetzen. Leider kann man bei den Surfaces die Akkus nicht ersetzen… :-(

  6. Micha sagt:

    Man sollte eine Richtlinie erlassen das bloß noch Geräte mit vom Nutzer wechselbaren Akku in den Verkehr gebracht werden dürfen.

    Wenn ein nicht wechselbarer Akku, in einem Gerät was man zuhaue nutzt an Leistungsfähigkeit verliert wird man wahrscheinlich zuerst auf die Idee kommen es dauerhaft am Netzteil zu betreiben. Das dieses vorgehen die Gefahr eines Brandes erhöht ist vielen schlichtweg nicht klar.

    Ein weiteres Problem ist das die Hersteller nicht offensiv genug die Medien benutzen um bei Akkuproblemen die Nutzer zu informieren.

    Nokia hat im Jahr 2007 BL-5C Akkus zurückgerufen. Die Meldung kam in den Radionachrichten und in den TV Nachrichten.

    • Die/Das/Der Genderkrankheit*er sagt:

      "…Man sollte eine Richtlinie erlassen das bloß noch Geräte mit vom Nutzer wechselbaren Akku in den Verkehr gebracht werden dürfen…"
      Ganz genau so muss es sein. Weil Europa aber zu einem Kontinent der Bananen-Republiken verkommen ist, wird sich nichts ändern, und der Müll wird weiterhin in Umlauf gebracht werden.

  7. susanne sagt:

    Wir bekamen letzthin auch 3 neue Surfaces von 15 gekaufen, weil die "alten" der Serie 5 plötzlich heiss waren und gekrümmte Bildschirme aufwiesen.
    Die wurden anstandlos ausgetauscht. Das zerlegte Geräte hatte genauso einen dicken Akku…

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