Playboy-Gründer ist mit 91 Jahren gestorben

Es gibt eine Szene, die Hugh Hefner ganz gut beschreibt: Darin sitzt der „Playboy“-Gründer mit drei hübschen Blondinen im Garten seines Anwesens.

Er trägt Sonnenbrille und sein Markenzeichen, einen roten Bademantel. Hefner ruft eine Band an und lädt sie zu sich ein, zum Musik- und Partymachen. „Aber bringt nicht zu viele Typen mit“, sagt Hefner und legt danach den Hörer auf.

Der Clip ist aus dem Jahr 2005, genauer gesagt aus dem Musikvideo zu „Beverly Hills“ von Weezer:

Die Szene mit Hefner dauert nicht einmal eine Minute, doch sie beschreibt gut das Images des „Playboy“-Gründers. So wird er den meisten immer im Gedächtnis bleiben – auch nach seinem Tod hinaus. Der Amerikaner ist nun im Alter von 91 Jahren gestorben.

Erste „Playboy“-Ausgabe hatte kein Datum

Das Magazin teilte mit, Hefner sei friedlich und unter natürlichen Umständen „im Kreise seiner Lieben“ in seinem Haus gestorben. Er war dreimal verheiratet, Ende 2012 heiratet er das ehemalige Playmate Crystal Harris. Sie ist 60 Jahre jünger. Hefner hinterlässt sechs Kinder.

Der Unternehmer und Frauenheld wurde 1926 in Chicago geboren. Nach seinem Militärdienst studierte er Psychologie, im Dezember 1953 erschien die erste Ausgabe des Magazins, das ihn berühmt gemacht hat: Der „Playboy“, eine Mischung aus Erotikfotos, Witzen und Artikeln für Männer. „Wenn Sie ein Mann sind, der Entertainment mit einer Spur Humor, gehobenem Anspruch und Würze mag, dann ist der Playboy für Sie bestimmt“, hieß es in der ersten Ausgabe. Diese hatte übrigens kein Datum – falls es keine zweite Ausgabe geben würde.

Magazin galt als „Skandal-Blatt“

Doch diese Sorge war unbegründet. Das Männermagazin mit dem Häschen-Logo wurde berühmt, galt im prüden Amerika aber zunächst als Skandal-Blatt. Der „Playboy“ etablierte sich trotzdem, zahlreiche Frauen ließen sich in der Rubrik „Playmate des Monats“ ablichten – zum Beispiel Jayne Mansfield, Pamela Anderson, Anna Nicole Smith oder Jenny McCarthy. In der deutschen Ausgabe waren unter anderem Jenny Elvers, Iris Berben, Katharina Witt, Eva Padberg und Regina Halmich zu sehen. Frauen als Sexobjekte, um Magazine zu verkaufen – diese Strategie von Hefner sorgte erwartungsgemäß auch für Kritik.

Hefner blieb sein Leben lang ein Frauenheld. Vor etwa zehn Jahren erklärte er in einem CNN-Interview, dass er sein Sexleben auch im höheren Alter noch auslebe – dank Viagra. „Ich werde nie erwachsen“, sagte Hefner damals. „Es geht mir nur darum, jung zu bleiben. Vor langer Zeit beschloss ich, dass das Alter keine Rolle spielt, und solange die Damen genauso fühlen, ist das in Ordnung für mich.“

Der „Playboy“-Gründer engagierte sich aber auch politisch: In den 60er-Jahren beispielsweise setzte er sich für die Gleichbehandlung von Schwarzen und Weißen ein.

„Playboy Mansion“ ist bereits verkauft

Hefners Anwesen in Los Angeles (Spitzname „Playboy Mansion“) erlangte ebenfalls Berühmtheit. Hefner hatte es bereits im vergangenen Jahr für 100 Millionen US-Dollar verkauft, besaß aber ein Wohnrecht auf Lebenszeit. Insgesamt wird der Wert des Hefner-Imperiums auf 500 Millionen US-Dollar geschätzt.

Wer derzeit die „Playboy“-Homepage aufruft, dem blickt ein junger Hugh Hefner in Anzug und Krawatte entgegen, eine Pfeife lässig im Mundwinkel. Darunter steht eines seiner Zitate. Nicht das aus dem Weezer-Musikvideo, sondern ein viel berühmteres: „Das Leben ist zu kurz, um den Traum eines anderen zu leben.“

Über den Autor

Bild von Christian Höb

Christian liebte als Kind Fifa 98 und International Superstar Soccer auf dem N64. Er hat beim Zocken aber den Ton ausgemacht und lieber selbst kommentiert. Kein Wunder also, dass Christian als Journalist und Autor im Sportressort unterwegs ist.