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Serap Güler: Wertvorstellungen am besten vorleben

Serap Güler, Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, machte gestern auf ihrer Kennenlerntour zu den Kommunalen Integrationszentren (KI) in NRW (erstmals) in Remscheid Station. Eine gute Gelegenheit für Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und KI-Leiterin Sevinc Brilling, ihr nicht nur das Team des Remscheider KI vorzustellen, sondern auch dessen vielfältige Aufgaben und Projekte. Remscheid sei eine mit mehr als 120 Nationen eine internationale Stadt, so der OB. Das bereichere das kulturelle, soziale und gesellschaftliche Zusammenleben. Wobei Toleranz gegenüber anderen Kulturen und religiösen Überzeugungen schon seit jeher ein Kennzeichen Remscheids sei. „Eine Gemeinde, in der alle Bürgerinnen und Bürger friedlich zusammenleben, das ist und bleibt für uns alle Auftrag und Verpflichtung zugleich!“, betonte Mast-Weisz. Dem Team des KI bescheinigte er großes Engagement bis hin zur kultursensiblen Pflege von Zugewanderten (im Alter).

Mehr als 37 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner stammen aus einer Familie mit Zuwanderungsgeschichte. Die Gruppe der Türkeistämmigen muslimischen Glaubens stellt neben den Spätaussiedlern eine Mehrheit dar. „Auch im Hinblick auf den Zuzug von Geflüchteten/Neu-zuwanderern aus islamisch geprägten Ländern kann davon ausgegangen werden, dass der Versorgungs- und Pflegebedarf dieser Migrantengruppen in Zukunft zunehmen wird“, so Sevinc Brilling.

„Ein starkes, wichtiges Thema“ kommentierte das Serap Güler in der Pressekonferenz in der „Gelben Villas“ an der Eberhardstraße, mit der ihr Besuch in Remscheid endete. Wenn die ältere Generation wert geschätzt werde, falle es der jüngeren leichter, sich zu integrieren. Dass der OB das Kommunale Integrationszentrum der Stadt als Stabsstelle in seinem Zuständigkeitsbereich angesiedelt habe, sei ihr gleich positiv aufgefallen; das sei nicht überall so, fuhr Güler fort.

Den Integrationsrat der Stadt Remscheid vertrat bei dem Pressegespräch dessen Vorsitzende Erden Ankay-Nachtwein, zugleich Vorsitzende des Fördervereins für die interkulturelle Erziehung e. V., der mit KI und Kraftstation e.V. seit vielen Jahren in Sachen “Integration” bei Elternbildungskurse in neun Kindertageseinrichtungen, vier Grundschulen und einem Übergangswohnheim eng zusammenarbeitet. Die Remscheider Integrationsarbeit sei auf einem guten Weg; man habe schon viel geschafft. Manche „Communities“ brauchten allerdings Angebote und Forderungen. Serap Güler: „Integration gelingt am besten bei gleichen Wertvorstellungen – vor allem, wenn sie vorgelebt werden!“

Von Seiten des IK nahmen an dem Pressegespräch Sevinc Brilling und ihren Mitarbeitenden Elif Aybirdi-Tarhan, Joby Joppen und Christoph Sykulski teil, von Seiten der „Kraftstation“ als Träger der „Gelben Villa“ Wolfgang Zöller, Geschäftsführer des Freie Jugendarbeit Remscheid-Mitter e.V. (Kraftstation) und des Kita-Trägers Elterninitiative Kraftstation e.V., Heike Schwarte, Leiterin des Kindertagesstätte Nordstraße ( Familienzentrum) und Diana Mucha, Projektleiterin der  schulbezogenen Jugendsozialarbeit („Kompazz“ bietet seit 2011 Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets für alle Remscheider Schulen von der 5. Bis zur 10. Klasse).

Das Remscheider KI entwickelt Angebote im Elementarbereich, in der Schule und beim Übergang von der Schule in den Beruf in Zusammenarbeit mit den Schulaufsichtsbehörden, um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen entlang der Bildungskette zu verbessern. Zugleich fördert es den Auf- und Ausbau von Netzwerken zur Integration innerhalb und außerhalb der Verwaltung.

Vorgestellt wurden dem Gast aus Düsseldorf als Beispiele für erfolgreiche Zusammenarbeit drei ganz unterschiedliche Projekte:

  • Das ganztägige “Interkulturelle Assessment Center“ bietet seit 1996 jährlich drei bis fünf Mal jeweils 16 Jugendlichen und jungen Erwachsene mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, ihre interkulturellen Fähigkeiten zu verdeutlichen und ins positive Licht zu stellen. Als ehrenamtliche Beobachter*innen und Feedbackgeber*innen nehmen daran mindestens acht Unternehmer/innen aus dem bergischen Städtedreieck teil, die selber in den meisten Fällen über einen Migrationshintergrund verfügen, folglich für die jungen Leute auch Vorbilder sein können. Diese werden motiviert, vorhandene Fähigkeiten wahrzunehmen und weiter zu entwickeln, und die Arbeitgeber bekommen direkte Hinweise auf besondere Potenziale der Jugendlichen.
  • Beim Elternstärkungsprogramm „Griffbereit“ entdecken Eltern mit Migrationshintergrund und deren Kinder im Alter zwischen 1 und 3 Jahren gemeinsam Spiel und Sprache.
  • Die „Rucksack KiTa“ dient der Sprach- und Entwicklungsbildung im Elementarbereich. Sie unterstützt Kinder und Eltern mit Einwanderungsgeschichte sowie Kindertageseinrichtungen in diesem Bildungsprozess. Die Mehrsprachigkeit wird dabei als Potenzial der Kinder aufgegriffen (siehe Zertifizierungsfest am 13. Juni im Neuen Lindenhof).

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Kommentare

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Familie Altundag am :

Die gute gelungene Arbeit, die für uns Remscheider hervorragend geleistete wird, sollte noch mehr Anerkennung und Publizität bekommen. Jeder dieser Aufgaben ist mit enormen Herausforderungen zu bewältigt und zu meistern. (Kritiker und Dauernörgler, denen man nichts recht machen kann, können sich hier etwas abschauen.) Hut ab, Ihr seit großartig, und ich bin davon überzeugt, dass Ihr immer besser werdet und immer mehr Menschen ansprecht. Die Akzeptanz dieser Arbeit in der Gesellschaft wächst.

Heinrich Gättner am :

So lange ich im Alleecenter immer weniger deutschstämmige Bürger und immer seltener die deutsche Sprache höre, steuert man wohl eher auf ein Fiasko als auf eine Integration zu. Die durchaus lobenswerten Anstrengungen der erwähnten Leute in diesem Artikel stehen in krassem Gegensatz zu der überall zu sehenden Entwicklung, was wenig Hoffnung auf eine Bewegung in die richtige Richtung aufkeimen läßt. Auf mich und viele Miitbürger in meiner Nachbarschaft machen solche Artikel bestenfalls den Eindruck vom Pfeifen im Wald und spiegeln nicht mehr die Realität unseres Alltags wider.

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