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Schlechte Stimmung: Uber-Aktie bricht weiter ein

So schlecht war die Stimmung schon lange nicht mehr: Nachdem Uber die mehr als enttäuschenden Quartalszahlen präsentiert hat, wurde die Aktie neuerlich auf eine Talfahrt geschickt. Nun stellen sich viele Investoren bereits die Frage, ob der Börsenneuling überhaupt einmal profitabel sein wird.

Spekuliert man jetzt damit, nun das Geld in Uber stecken zu wollen, so sollte man sich aber sehr wohl bewusst sein, dass die Talfahrt natürlich weitergehen kann. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es nämlich kaum einen Hinweis, dass der Preis der Aktie wieder nach oben klettern wird. Uber scheint sich also in einer nicht enden wollenden Abwärtsspirale zu befinden.

Noch fehlen Uber die Erfolgserlebnisse

Es geht weiter nur in eine Richtung – und zwar steil bergab. Schon nach dem Uber IPO musste der aus San Francisco stammende Fahrdienstvermittler die erste Niederlage einstecken. Lag der Ausgabepreis bei 45 US Dollar, so wurde der erste Handelstag mit einem Minus von 8 Prozent beendet – die Uber-Aktie lag sodann nur noch bei 41 US Dollar.

Letzte Woche folgte dann ein weiterer Tiefschlag: Uber hat die Quartalszahlen präsentiert, die alles andere als positiv aufgenommen wurden. Schlussendlich musste Uber einen Verlust in der Höhe von 5,2 Milliarden US Dollar melden. Der Verlust, so die Verantwortlichen, lasse sich auf die aktienbasierten Verwaltungskosten zurückführen. Der Kurs der Uber-Aktie brach nach der Präsentation der Zahlen um 6,8 Prozent ein – das Wertpapier lag in weiterer Folge bei 40,05 US Dollar.

Dara Khosrowshahi, Uber-CEO, bleibt aber noch ruhig. Zum aktuellen Zeitpunkt wird nämlich von einem „one in a lifetime hit“ gesprochen, also über den einmaligen Schlag, der auf dem Weg zur Profitabilität eingesteckt werden muss.

Doch die enttäuschenden Zahlen haben sehr wohl auch Auswirkungen auf zukünftige Projekte. So hat Uber bereits einen Einstellungsstopp verkündet. Zum aktuellen Zeitpunkt werden in Kanada sowie in den USA keine neuen Produktmanager wie Software-Ingenieure eingestellt. Im Juli hat man bereits um die 400 Mitarbeiter aus dem Bereich Marketing entlassen.

Talfahrt scheint noch nicht zu Ende zu sein

Die Anleger sind natürlich kritisch geworden. Einerseits aufgrund der enttäuschenden Quartalszahlen, andererseits auch aufgrund der Tatsache, dass der Mitarbeiter-Stamm deutlich verkleinert wurde und zudem noch kleiner werden soll. Nun stellen sich doch viele Aktionäre die Frage, ob Uber überhaupt profitabel sein kann.

Die schlechte Stimmung ist natürlich ausgesprochen belastend. So rutschte das Wertpapier auf den niedrigsten Stand seit dem Börseneintritt – aktuell befindet man sich 26 Prozent unter dem Ausgabepreis. Die Aktie liegt bei rund 33 US Dollar. Ein nahes Ende der Talfahrt ist des Weiteren auch nicht in Sicht. Sehr wohl besteht also das Risiko, dass es noch weiter nach unten gehen kann.

So hat Bradley Tusk, der ehemalige Uber-Investor, gegenüber CNBC erklärt, das Unternehmen muss jetzt in anderen Bereichen aktiv werden und sich nicht nur auf Ride-Hailing und Uber Eats konzentrieren. „Uber muss für den Transport das A bis Z werden. Ganz egal, ob man von A nach B mit dem Fahrrad, Bus, Auto oder Roller kommt, ob man Möbel mit dem LKW verschickt oder der Burrito vom Kurier geliefert wird“, so Tusk, „Uber muss der Standard für all das werden.“

Ein weiterer Punkt dreht sich natürlich auch um die Ausgaben. „Noch hat Uber nicht beweisen, ob die Kosten der Fahrten auch die Betriebskosten decken. Wir wissen nur, dass es einen extremen Anstieg bei den Bruttobuchungen gibt, aber sich der Umsatz im unteren zweistelligen Bereich befindet, während sich die Verluste beschleunigen“, so PublicWire Beth Kindig, eine aus San Francisco stammende Technologie-Analystin.

Auch bei Lyft verläuft nicht alles nach Plan

Aber nicht nur Uber hat Probleme: Lyft, ein ebenfalls in San Francisco sitzendes Unternehmen, mag zwar einen besseren Börsengang wie auch bessere Quartalszahlen präsentiert haben, der Preis der Aktie ist aber trotzdem deutlich nach unten gerutscht. So ist der Kurs seit Börseneinstieg um rund 22 Prozent gefallen.

Beiden Unternehmen, Lyft und Uber, ist es bislang nur zweimal gelungen, über den IPO-Preis zu schließen. Folgt man den aktuellen Prognosen, so bleiben derartige Erfolgserlebnisse auch die Ausnahme.