Wasservergiftung beim Hund: Ursachen, Anzeichen und was getan werden kann

Im Sommer und auch, wenn Mensch sich aufgrund sinkender Temperaturen schon lange nicht mehr in die Fluten stürzen möchte, gibt es Hunde, die jeden Teich und jeden Bach für sich nutzen möchten. Dass die Stöckchenholer und Schwimmmeister dabei jedoch einem gewissen Risiko ausgesetzt sind, wissen viele Hundehalter nicht. Kommt es zu einer Wasservergiftung beim Hund, handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand. Daher ist es wichtig, wissenswerte Details zu kennen.

Wasservergiftung beim Hund

Wie kommt es zu einer Wasservergiftung?

Es klingt zunächst verrückt: Hunde können durch Aufnahme von zu viel Wasser eine Vergiftung erleiden. Beim normalen Trinken passiert das jedoch für gewöhnlich nicht: Von Tierärzten empfohlen werden etwa 100 Milliliter Flüssigkeit je Kilogramm, das der Hund auf die Waage bringt. Somit sollte ein zehn Kilogramm schwerer Mischling etwa einen Liter trinken, ein drei Kilogramm leichter Chihuahua jedoch nur knapp 300 Milliliter.

Sobald ein Hund nun aufgrund unterschiedlicher Umstände deutlich mehr Wasser als empfohlen zu sich nimmt, kommt es zu einer Verschiebung des Elektrolythaushaltes in seinen Körperzellen. Je mehr Wasser das Tier trinkt, desto mehr Elektrolyte verliert der Körper und versucht, diese Verluste zu begrenzen. Daher lagern Zellen plötzlich Wasser ein und schwellen an, wodurch auch das Gehirn sein Volumen vergrößert. So führt eine Wasservergiftung im schlimmsten Fall zu Lungenödemen, Organschäden und dem Tod des Hundes.

Welche Symptome zeigen sich bei Wasservergiftung?

Es ist möglich, dass ein Hund bei einem Ausflug an den See recht plötzlich erste Anzeichen einer Wasservergiftung zeigt. Hierzu gehören:

  • Gangunsicherheiten
  • Erbrechen
  • plötzliche Apathie oder Nervosität
  • und ein aufgetriebener Bauch.

Wichtig ist es, bei unklaren Symptomen möglichst zügig zu handeln und nicht erst abzuwarten. Dabei gilt: Je kleiner der Hund ist, desto zügiger kann sich eine Vergiftung durch Wasser bilden und auch entwickeln. Auch sehr gut trainierte Hunde sind eher gefährdet.

Wasservergiftung beim Hund

Im weiteren Verlauf einer Wasservergiftung können sich Symptome wie

  • schwach durchblutete Schleimhäute
  • starkes Speicheln
  • extremer Schwindel
  • Krampfanfälle
  • erweiterte Pupillen
  • und Bewusstlosigkeit

zeigen.

Was kann der Tierarzt tun?

Es ist wichtig, beim Verdacht auf Wasservergiftung so schnell wie möglich einen Tierarzt aufzusuchen. Vor Ort kontrolliert dieser den Elektrolythaushalt des betroffenen Vierbeiners und ordnet gegebenenfalls die Gabe von Elektrolyten und entwässernden Mitteln an. Durch weitere Kontrollen soll geprüft werden, ob sie Behandlung anschlägt. Es kann jedoch passieren, dass ein Hund auch drei bis vier Tage nach der ersten Versorgung Folgeschäden im Bereich des Gehirns erleidet, die beispielsweise eine Lähmung nach sich ziehen.

Wasservergiftung - Vorbeugung

Vorbeugung: Achtung beim Spiel mit Wasser!

Da Tierärzten im Falle einer Wasservergiftung unter Umständen die Hände gebunden sind und Schäden oder auch der Tod des Tieres nicht immer verhindert werden können, ist Vorbeugung das A und O. Hier gilt: Hunde sollten nicht zu lange mit Wasser spielen. Es ist natürlich vollkommen in Ordnung, wenn der Vierbeiner wenige Male das Stöckchen aus dem See holt. Über einen langen Zeitraum aber empfiehlt sich das nicht. Spielt ein Hund direkt mit Wasser und nimmt dabei regelmäßig kleinere Mengen auf, kann sich eine Wasservergiftung schon nach rund zwanzig Minuten bilden. Daher sollten Hundehalter nicht nur an Gewässern Vorsicht walten lassen, sondern auch im Umgang mit Wasserschläuchen und Rasensprengern.

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