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Montag, 17. Juni 2019

Der fliegende Reiter und mal wieder vergessene Handtaschen

Im Traum befinde ich mich auf dem Weg nach Hause, trödel allerdings hier und dort ein wenig auf der Straße herum, gehe durch verschiedene Geschäfte und klettere auch an irgendwelchen Fassaden herum. Dann bemerke ich allerdings, daß ich sowohl meine Tasche als auch meine Jacke irgendwo liegen gelassen und vergessen habe. Nun habe ich überhaupt nichts mehr bei mir, weder Geld, noch den Schlüssel, noch eine Fahrkarte usw. " Was für ein sch... Traum!" fluche ich vor mich hin, denn tatsächlich bin ich mir dessen bewußt, daß ich träume. Witzigerweise vergesse ich vor lauter Ärger jedoch, daß man in Träumen ja nicht unbedingt Fahrkarten, Schlüssel, Geld usw. braucht, sondern auf ganz andere Mittel zurückgreifen kann. Stattdessen irre ich resigniert und planlos durch die Stadt und lasse mich schließlich von einem etwas zwielichtigen fliegenden Reiter aufgabeln. Dieser sieht gothicmäßig aus - trägt schwarze Klamotten und schwarze Haare zu milchfahler Haut und nimmt mich nun mit auf seine Flüge durch die Lüfte. Allerdings setzt er mich zwischendurch immer mal wieder irgendwo ab und verschwindet. Oft sogar ziemlich lange, er scheint sehr beschäftigt zu sein, und ich warte genervt darauf, daß er endlich auftaucht. Irgendwann bin ich so gefrustet vom Warten, daß ich mich an einen am Zaun hervorragenden spitzen stabilen Draht direkt auf Höhe meines Herzens presse und damit drohe, diesen in mein Herz zu stechen. Dazu kommt, daß ich mich gleichzeitig drei oder vier Leuten ausliefere, die am anderen Ende des Drahtes sind und ihn mir ebenfalls jederzeit ins Herz jagen können, worauf ich eigentlich warte. Als sie es nicht tun, drehe ich mich um, aber jetzt stechen sie zu und erwischen mich weiter unterhalb des Herzens auf der linken Seite zwischen den Rippen. Und ich genieße trotz des Schmerzes ein Gefühl von Triumph.

(Drama, Baby, Drama! Ich glaube, ich habe gerade Lust auf Drama. Also kein echtes natürlich, sowas braucht niemand, aber halt den Ausdruck von Drama. Das erklärt auch, warum einfach nur lustiges Herumgehüpfe mir zur Zeit weniger Spaß macht. Ich will Drama. Und ich will es tanzen, es muß ja nicht gleich der sterbende Schwan sein. Falls der Ausdruck dramatischer Gefühle irgendein menschliches Grundbedürfnis sein sollte, weil diese Gefühle in uns allen angelegt sind, dann wird klar, warum ständig so viele Theaterstücke, Krimis und Filme entstehen. Vermutlich wäre Schreiben für mich in diesem Fall ebenfalls das bessere Medium, weil ich halt einfach besser herumhüpfen als ernsthaft tanzen kann, aber ich habe irgendwie so ein seltsames Bedürfnis, es körperlich auszudrücken.)


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