An der Chinesischen Mauer

Der Urlaubär in Ostasien

China, Südkorea und Japan auf einer Kreuzfahrt entdecken – Teil 2

Was bisher in Ostasien geschah …

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Die Chinesische Mauer

Welches ist das bekannteste Wahrzeichen von China? Richtig, die Chinesische Mauer. Und die wollten wir natürlich auch sehen.
Nach einer zweistündigen Fahrt durch das belebte Peking erreichten wir einen Teilabschnitt dieses berühmten Bauwerkes, der touristisch nicht so überlaufen ist, ungefähr 90 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt.
Die Mauer wurde zum Schutz vor Raubüberfällen und Angriffen von nomadischen Reitervölkern nördlich des chinesischen Kaiserreichs gebaut. Mit dem Bau wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. begonnen. Nach neuesten Erkenntnissen beträgt die Länge 8.851 Kilometer! Hinsichtlich dem Volumen und der Masse gilt die chinesische Mauer als das größte Bauwerk der Welt!

Dieses beeindruckende Weltkulturerbe durften wir nun staunend und andächtig betreten.
Auf den antiken Steinen ging es bergauf und bergab, immer wieder unterbrochen von Wachtürmen und Treppenstufen mit unterschiedlichen Höhen. Der etwa 2 Kilometer lange Abschnitt der Mauer wurde 1368 gebaut und 1989 mit Hilfe der deutschen Henkel-Werke aus Düsseldorf restauriert. Einen großartigen Ausblick genossen wir dann von einem der Wachtürme. Von hier aus konnten wir in alle Richtungen blicken.

Übrigens könnte man mit den Steinen dieses gewaltigen Bauwerks eine Mauer von einem Meter Höhe bauen, die einmal um die ganze Erde reicht! Nicht nur für mich als kleinen Urlaubär ist das schon sehr eindrucksvoll, was Menschenhände ohne Maschinen erschaffen haben.

Ostasien - Kreuzfahrtroute
Ostasien – Kreuzfahrtroute© ferienwohnungen.de

Der Sommerpalast in Peking

Zurück in Peking war der Neue Sommerpalast unser nächstes Ziel. Auf dem 297 Hektar großen Areal, welches zu drei Vierteln von Wasser umgeben ist, weilte die kaiserliche Familie im Sommer.
Heute ist die Anlage ein beliebtes Ausflugsziel für die Chinesen. Das bekamen wir leibhaftig zu spüren. Denn täglich strömen hier bis zu 80.000 Menschen durch die Anlagen, die aus zahlreichen Hallen, Gärten und Brücken besteht und zum UNESCO-Welterbe gehört.
Prachtvolle Bauten und kreative chinesische Landschaftsgartenkunst – ausgerichtet nach
Yin und Yang – luden zum Schlendern und Staunen ein.

Auf Jeju Island

Nach einem weiteren Tag auf See erreichte unser Kreuzfahrtschiff die südkoreanische Insel Jejudo, die südlich der koreanischen Halbinsel in der Koreastraße zwischen Südkorea und Japan liegt.
Wir erkundeten die Insel mit dem Bus.
Die Insel ist geprägt durch eine Vulkanlandschaft und viele Badeorte. Zudem befindet sich auf der Insel der einzige Wasserfall in ganz Asien, der direkt ins Meer fällt.

Ostasien - Wasserfall auf Jeju Island
Wasserfall auf Jeju Island© ferienwohnungen.de

Wir besuchten den buddhistischen Yakcheonsa Tempel, der in einer Parkanlage mit blühenden Kirsch- und Orangenbäumen lag.

Nachdem wir auch die 300 Stufen zum Wasserfall hinunter und wieder hoch gegangen waren, gab es eine Stärkung an einem sehr ausgewogenem und vielseitigem Büffet. Barbara hatte es besonders der rohe japanische Fisch angetan … Ich, als Urlaubär, hielt mich dagegen lieber im Bereich der Süß- und Nachspeisen auf …

Ostasien - Rohe Meeresfrüchte in Ostasien
Rohe Meeresfrüchte in Ostasien© ferienwohnungen.de

In Kyōto

Es verging ein weiterer Tag auf See bevor wir die japanische Stadt Kōbe erreichten.
Unser erster Eindruck war überwältigend. Hier war alles so geordnet, strukturiert und blitzblank sauber. Die große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen tat ihr übriges.
Wir waren auf eigene Faust auf dem Weg von Kōbe nach Kyōto, der alten Kaiserstadt.
Kyōto gilt als das kulturelle Herz Japans. Die Stadt kann auf eine über tausendjährige Geschichte als Hauptstadt Japans zurückblicken, bevor diese dann nach Edo bzw. Tokio verlegt wurde.
In Kyōto besichtigten wir zuerst den buddhistischen Tempel Kinkaku-ji, der 1394 erbaut wurde. Aufgrund seines mit Blattgold überzogenen oberem Stockwerkes, wird der Tempel auch als „Goldener Pavillon“ bezeichnet. Rund um den Tempel ist ein ausgedehnter Garten mit kleinen Seen angelegt. Alleen mit blühenden Kirschbäumen luden uns zum Schlendern ein.

Wisst Ihr was ein Shōgun war? Shōgune waren die Anführer aus dem Kriegeradel der Samurai. Sie waren große Krieger und wichtige Persönlichkeiten im alten Japan. In Kyōto hatten die Shōgune eine eigene Burg: Die Burg Nijō, die wir auch besichtigten. Die Burg wurde seinerzeit als Kulisse für die Fernsehserie „Shōgun“ genutzt, in der Richard Chamberlain eine Hauptrolle spielte. In dem riesigen Park der Burg gingen wir diesen Spuren nach.

Ostasien - Burg Nijō
Burg Nijō© ferienwohnungen.de

Wir nahmen den nächsten Bus in den Stadtteil Gion. Hier herrschte ein ganz besonderes Flair. Viele Frauen und Mädchen liefen hier in einem farbenprächtigen Kimono durch die Gassen. Im Zusammenspiel mit den kleinen historischen Häusern fühlten wir uns erneut wie in einer Filmkulisse. Wir erreichten einen Tempel auf einer Anhöhe, wo uns ein traumhafter Ausblick auf Kyōto im Dämmerlicht erwartete.

In Kōbe

Am folgenden Tag konnten wir feststellen, dass es auch in Japan gelegentlich regnet.
Daher erkundeten wir die Stadt Kōbe möglichst trocken.
Mit einem Shuttlebus ging es vom Hafen aus in die Innenstadt der fünftgrößten Stadt Japans.
Die Stadt war eine der Städte, die nach dem Ende der Politik der Abgeschiedenheit für den Handel mit dem Westen geöffnet wurde. Seitdem ist sie als kosmopolitische Hafenstadt bekannt.

Ostasien - Kōbe im Regen
Kōbe im Regen© ferienwohnungen.de

Ebenso bekannt ist die Stadt als Namensgeber des berühmten Kōbe-Rindfleischs. Das Fleisch der Rinder aus der Region hat eine besonders mürbe Struktur und eine exzellente Marmorierung mit feinen Fettäderchen. Der Mythos, dass die Rinder mit Bier und Massagen verwöhnt werden hält sich hartnäckig. Tatsache ist, dass Rinder aus Kōbe im Schnitt dreimal so viel Zeit wie ein herkömmliches Rind erhalten, bis sie schlachtreif sind. Damit ist Kōbe-Rindfleisch das teuerste Rindfleisch der Welt. Ein Kilogramm kostet zwischen 400,00 und 600,00 Euro! Das gab unser Geldbeutel nicht her …

Somit schlenderten wir einfach weiter durch die überdachten Einkaufszentren und durch das chinesische Viertel. Hier gab es viel Fremdartiges und Unbekanntes zu sehen. Unter anderem auch lebende kleine Welpen, die in Glaskäfigen zum Verkauf angeboten wurden. In kleinen Geschäften probierten wir einige getrocknete Lebensmittel, wie kleine Fische, Algen und auch Undefinierbares …

Der Fuji in Ostasien

Die folgende Seeetappe führte uns entlang der japanischen Küsten in die Stadt Shimizu.
Selbst für einen Urlaubär war die Einfahrt in den Hafen ein beeindruckender und emotionaler Moment. Der schneebedeckte Vulkan Fuji lag majestätisch vor uns. Er ist mit seinen 3.776 Metern Höhe der höchste, bekannteste und schönste Berg Japans. Die Zeit ihn zu besteigen hatten wir leider nicht.

Ostasien - Der Fuji
Der Fuji© ferienwohnungen.de

In Shimizu am Mt. Fuji

Die am Fuße des Vulkans Fuji gelegene Stadt Shimizu verfügt über einen der schönsten Häfen Japans – und hier lagen wir am Kai. Leider ließ es das Wetter nicht zu, den Berg zu erwandern.

Somit erkundeten wir die Stadt mit ihren Tempeln und die Fischhalle.
In der Fischhalle wurde Thunfisch in allen Gewichtsgrößen angeboten, sowie viele Fischsorten, die uns total unbekannt waren. Schon früh am Morgen hatten die Fischrestaurants geöffnet und boten leckeres Sushi an … Sushi zum zweiten Frühstück? Irgendwie dann lieber doch nicht.

Ostasien - Fisch in allen Arten und Formen
Fisch in allen Arten und Formen© ferienwohnungen.de

Die zahlreichen geschmückten kleinen Tempel und Schreine in der Stadt sind den Shintō-Gottheiten geweiht, die auf dem Berg Fuji wohnen sollen. An einem Tempel bat man uns, die Hände zu reinigen und das Wasser über die Kelle ablaufen zu lassen. Ein religiöses Ritual.

Shintō-Schreine in Shimizu
Shintō-Schreine in Shimizu© ferienwohnungen.de

Einheimische Frauen winkten uns zu sich in ihre Häuser. Dort erstellten sie dann mit uns eine Origami Figur. Bei mir kam mit gekonnter Hilfe ein Kranich dabei heraus. Einen Urlaubär konnten sie leider nicht aus dem Papier falten … ?

Ostasien - Beim Origami
Beim Origami© ferienwohnungen.de

Ein kleines Stück weiter lockte ein kleines Straßenlokal mit einheimischen Speisen. Barbara und ich entschieden uns für etwas, das auf einen Holzspieß gesteckt war: Es war weich, süß und undefinierbar. Wir konnten aber nicht herausbekommen, was wir da gegessen hatten!?

Irgendwas am Spieß ...
Irgendwas am Spieß …© ferienwohnungen.de

Yokohama/Tokio

Unsere Kreuzfahrt durch Ostasien näherte sich dem Ende als wir an einem der letzten Tage
dieser Reise in den Hafen von Yokohama einliefen.
Auf unseren Besuch in Tokio hatten wir uns besonders gefreut. Diese Stadt wollten wir unbedingt sehen und erleben! Die Metropolregion Tokio-Yokohama, in der mehr als 37 Millionen Menschen leben, was die Region zum größten Ballungsraum der Welt macht!

Direkt am Pier von Yokohama wartete ein bestellter Guide und begleitete uns nach Tokio. Zunächst bedeutete dies eine 45 Minuten lange Fahrt mit der U-Bahn.

In der U-Bahn von Tokio
In der U-Bahn von Tokio© ferienwohnungen.de

Ohne einen Einheimischen hätten wir uns nie zurechtgefunden, denn die U-Bahn Tokio hat bis zu vier Stockwerke im Untergrund mit unglaublich vielen Bahnstrecken.
Zu Fuß ging es in die Altstadt, um den größten buddhistischen Tempel von Tokio zu bewundern. Die Japanerinnen kamen in bunten Kimonos daher und auch die kleinen Kinder waren herausgeputzt.

Anschließend ging es durch kleine Gassen, die links und rechts von Geschäften gesäumt waren. Der Tokyo Skytree war zum Greifen nahe, doch erst nach 3 U-Bahn-Stationen erreichte man den Fuß des 2012 eröffneten 634 Meter hohen Turms. Der Tokyo Skytree ist der höchste Fernsehturm der Welt, sowie das zweithöchste freistehende Bauwerk nach dem Burj Khalifa im arabischen Dubai. Nachdem wir die Aussichtsplattform des Tokyo Skytree in 450 Meter Höhe erreicht hatten, bot sich uns ein atemberaubender Blick auf die Stadt tief unter uns.

Unser nächstes Ziel in Tokio war der Kaiserpalast, die Residenz des japanischen Kaisers. Die Residenz liegt auf dem ehemaligen Gelände der Burg Edo, im Zentrum von Tokio. Wir durften dort in dem riesigen Park- und Waldgelände mit vielen blühenden Kirschbäumen spazieren gehen. Die kaiserlichen Gebäude und Räumlichkeiten blieben für uns jedoch verschlossen. Nur am Geburtstag des Kaisers und an Neujahr (2. Januar) ist das Innere Palastgelände für Besucher zugänglich.

Die Rückfahrt nach Yokohama traten wir mit einem der berühmten japanischen Shinkansen Hochgeschwindigkeitszüge an. Die Höchstgeschwindigkeit dieser Züge beträgt 443 km/h und seit ihrer Inbetriebnahme im Jahre 1964 fahren sie unfallfrei, sowie konkurrenzlos pünktlich.

Abschied von Ostasien und Flug nach Hause

Mit einer Transferfahrt von Yokohama nach Tokio zum Flugplatz endete unser aufregender und sehr interessanter Urlaub in Ostasien. Wir haben viele große Städte, kulturell und historisch interessante Bauwerke, sowie herzliche Menschen kennengelernt. Eindrücke, die wir so schnell nicht vergessen werden.
Nun folgte ein zwölfstündiger Flug, der uns aus Ostasien über China, das vereiste Russland und Finnland wieder zurück nach Frankfurt brachte.

Ostasien - Rückflug nach Frankfurt
Rückflug nach Frankfurt© ferienwohnungen.de

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