Portrait: Papuawaran

ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Schleichenartige (Anguimorpha)
Familie: Varanidae
Gattung: Warane (Varanus)
Untergattung: Papusaurus
Art: Papuawaran (Varanus salvadorii)
Papuawaran (Haus des Meeres, Wien)

Papuawaran (Haus des Meeres, Wien)

Der Papuawaran, der gelegentlich auch als Baumkrokodil bezeichnet wird gehört zu den größten Warnen.
Er erreicht eine Gesamtlänge von über 2,5 m, das längste zuverlässig gemessene Exemplar war insgesamt 2,65 m lang. Zehn weitere vermessene Exemplare waren 1,16 bis 2,55 m lang und wogen 5–6,38 kg. Der Schwanz ist sehr lang, seine Länge beträgt das 2,7fache der Kopf-Rumpf-Länge. Die bis heute zitierten älteren Vermutungen und Geschichten von Einheimischen, dass der Papuawaran bis zu 4,5 m lang wird, sind offensichtliche Übertreibungen.
Der Kopf ist recht leicht gebaut, die Schnauze stumpf, die Nasenlöcher näher an der Schnauze und eher rund als schlitzförmig. Die Zähne sind seitlich abgeflacht, leicht gebogen und sehr scharf, aber nur schwach gesägt. Sie stehen nahezu aufrecht auf den Kieferknochen und sind im Vergleich zu anderen Waranen sehr lang. Der Papuawaran besitzt mehrere Gularfalten. Der Schwanz ist an der Basis im Querschnitt rund und wird weiter vom Körper weg im Querschnitt dreieckig.
Die Grundfarbe reicht von braun bis tiefschwarz, daneben zeigt die Art unregelmäßig verteilte gelbe Punkte und Augenflecken sowie Querringe um den Schwanz. Von anderen, sympatrisch vorkommenden Waranen ist er entweder durch seinen nicht seitlich abgeflachten Schwanz und seine vielen Gularfalten oder durch Merkmale in der Beschuppung zu unterscheiden.

Der Papuawaran bewohnt ausschließlich Neuguinea, eine genaue Zusammenstellung aller bekannten Fundorte findet sich in Horn et al (2007). Er bewohnt die Nordküste vom äußersten Westen bis Vamingo und die komplette südliche Hälfte der Insel vom äußersten Westen auf den Inseln Sarawati und Warir über die Vogelkopf-Halbinsel bis in die Gegend um Port Moresby im Osten. Er kommt von der Küste bis in etwa 600 m Meereshöhe vor und lebt überwiegend in Regen- und Sumpfwäldern.

Der Papuawaran ist tagaktiv und ein Baumbewohner, der jedoch gelegentlich auch am Boden aufzufinden ist. Die kräftigen Beine und die starken, gekrümmten Krallen sind Anpassungen an das Klettern, er nutzt seinen langen Schwanz, um beim Klettern und Springen von Ast zu Ast die Balance zu halten, nicht jedoch als Greifschwanz. Er ist hochagil und zeichnet sich durch enorm schnelle Fortbewegung und einen wie bei allen Waranen hohen, beim Papuawaran wahrscheinlich im unteren Leistungsbereich von Endothermie liegenden Stoffwechsel aus. In Gefangenschaft gehaltene Tiere verweilen den größten Teil des Tages sonnend auf dicken Ästen. Gelegentlich ruhen sie für längere Zeit im Wasserteil des Geheges, wahrscheinlich ein thermoregulatorisches Verhalten.

Bestätigte Informationen zur Ernährung in der Natur in Form von untersuchten Mageninhalten liegen nicht vor. Es ist davon auszugehen, dass er sich von Insekten, kleinen Säugern, Vögeln und deren Eiern ernährt; besonders Eier scheinen ein wichtiger Teil seiner Nahrung zu sein. Einheimische berichteten laut Schultze-Westrum (1972), dass der Papuawaran Hirsche, Schweine und Hunde reiße; solche Beute soll dann in die Bäume getragen und gegessen werden. Dies wiederum scheint sehr unwahrscheinlich. In Gefangenschaft gehaltene Papuawarane nehmen Fleischstücke, Eier, Mäuse, Ratten, Meerschweinchen, Hamster, Fischstücke und Hundefutter an. Sie töteten lebende Ratten nicht durch warantypisches, heftiges Kopfschütteln beim Biss, sondern konnten sich offenbar allein auf ihre starke Beißkraft und die kräftigen Zähne verlassen. Zum Jagdverhalten in der Natur existieren keine Angaben.

Als Parasiten freilebender Papuawarane sind vor allem Zecken bedeutend. Flagellaten, Milben und Bandwürmer wurden als Endoparasiten bestätigt.

Papuawaran (Zoo Köln)

Papuawaran (Zoo Köln)

Zum Sozialverhalten und Fortpflanzung in der Natur liegen keine Daten vor. In Gefangenschaft können männliche Papuawarane nicht zusammengehalten werden, da die Männchen sich meist direkt nach Zusammenführung Kommentkämpfe liefern. Gelege in Gefangenschaft enthielten 4–12 Eier und wurden zwischen Oktober und Januar gelegt. Für die starken Größenunterschiede der Eier, die 43,3–60,8 g schwer sind, gibt es keine Erklärung. Die meisten in Gefangenschaft abgesetzten Gelege waren unfruchtbar, und nur viermal gelang die Nachzucht. Die Schlüpflinge waren etwa 45 cm lang, bunter gefärbt als Alttiere und nahmen kleine Insekten und Reptilien als Futter an.

In Neuguinea halten die Eingeborenen den Papuawaran für „einen bösen Geist, der Bäume erklettert, aufrecht läuft, Feuer spuckt und Menschen tötet“. Laut Aussagen der Einheimischen soll er auch Menschen töten und essen; ein Beweis hierfür existiert nicht. Die Bewohner der Arfak-Berge auf der Vogelkopf-Halbinsel wiederum bejagen den Papuawaran seines Fleisches wegen.

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