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Maggie Rogers: Heard It in a Past Life (Albumkritik)


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Maggie Rogers: Heard It in a Past Life (Capitol Records)



Maggie Rogers’ Karriere lebte bis jetzt von einem einzigen Song: „Alaska“, veröffentlicht im Oktober 2016, nachdem ein Clip, der zeigt, wie sehr Pharell Williams davon begeistert war, sich wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. Rogers kann sich seither über rund drei Millionen Hörer auf Spotify freuen, liefert Live-Shows ab, die gut ankommen, und trat sogar schon bei Saturday Night Live auf – und all das mit einer EP (und ein paar Jugendwerken auf Bandcamp) als einziger Veröffentlichung. Nun ist endlich ihr Debütalbum erschienen. Wird es den Erwartungen gerecht, die sie mit ihrem Hit weckte? Leider ist das, was Rogers au der Masse herausstechen ließ – eine warme, eigenwillige Stimme und ein starkes Gespür für Melodien, die durch die Untermalung mit geloopten Samples und unerwarteten Beats weniger gewöhnlich klingen – nach wie vor auf ihrer 2017 erschienenen EP Now That the Light Is Fading am besten präsentiert.

Die besten Songs auf diesem ersten Album sind jene, die schon auf der EP vertreten waren, etwa „On + Off“ mit seinem benebelten, eindringlichen Gesang über sanftem Dubstep. Es war wohl unvermeidlich, dass „Alaska“ hier erneut dabei ist, doch das ist ein Problem, denn dieser Song stellt den Rest des Albums in den Schatten und gibt zur Befürchtung Anlass, dass er ein einmaliger Glückstreffer sein könnte, Er ist sehr gut gemacht und die befriedigende Einheit von Musik und Text sorgt dafür, dass er deutlich besser ist als der durchschnittliche virale Hit. Doch auf diesem Album raubt „Alaska“ den Songs unmittelbar vor und nach ihm jede Energie: die mittelschnelle Groove-Nummer „The Knife“ und die zum Schwenken des Feuerzeugs animierende Ballade „Light On“ leisten aber auch kaum Gegenwehr. Rogers’ hat Talent für Melodien und wirkungsvolle Produktion, doch leider setzt sie in den Texten ihres Debüts allzu sehr auf den Gegensatz hell/dunkel beziehungsweise gut/böse. Diese Tendenz wird durch die vor kurzem erschienene Single „Fallingwater“ verdeutlicht, die trotz all der Gospel.Touches wenig bemerkenswert ist und Ecken und Kanten vermissen lässt. Doch selbst diesen im Kontext des Albums wenig aufregenden Song vermochte Rogers während ihrer barfüßigen Darbietung in SNL in etwas wirklich Faszinierendes zu verwandeln. Sie ist offensichtlich talentiert, aber dieses Album versucht alles, dies zu verbergen.





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