Heiliger Abend – die Kirchen sind überfüllt. Unzählige drängen sich in die Christvespern und Christmetten.
Warum ist das so? Manche sagen, es hebt die Stimmung. Die Weihnachtsgeschichte rührt manchen Menschen zu sentimentalen Gefühlen. Eine Stimmung ergibt sich aber nicht von selbst; es muss eine Ursache für sie geben. Die Geschichte kann jeder gut verstehen. Sie ist menschlich verständlich.
Mit dem Kind in der Krippe will Gott uns Menschen begegnen. Er verhüllt sich nicht in einem großen Gedankengebäude, da sschwer zu verstehen ist. Das Wort wurde Fleisch.
Wer mal in Israel war, hat sicher auch den Stall besucht. Beeindruckt von dem Anblick geht man weiter. Bei mir selber hinterleß das Gesehene einen Eindruck und bei einer Bekannten auch. Hört man dann die Weihnachtsgeschichte, so bekommt man noch andere Gefühle, weil man es quasi live gesehen hat.
Vor einem Kind muss man sich nicht fürchten. Was kann uns schon ein Kind antun? Mit dem Jesuskind, das in der Krippe liegt, begegnet uns Gott “gewaltfrei”. Deshalb ist Weihnachten das Fest, an dem wir aufatmen können.
Gewiss bringen viele ihre Erinnerungen, Ängste und Sorgen mit in den Weihnachtsgottesdienst, besonders die, die einen Menschen in dieser Zeit verloren haben. Wer es schwer hat, der kann daran denken: Der Mann, dessen Geburt wir feiern, hat später einen schweren Weg gehen müssen – bis zum Kreuz. Er versteht mich, denn auch er hat Schmerzen und Einsamkeit kennengelernt.
Weihnachten ist ein stimmungsvolles Fest, und das darf es auch sein. Das Christfest ist aber auch eine Möglichkeit, das eigene Leben mit der Krippe in Bethlehem und dem Kreuz auf Golgatha zusammenzudenken.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest.