Aus dem Leben eines Community Managers – Interview mit Tobias Buturoaga von Gameforge

13.12.2018

Tobias Buturuaga, Community Manager bei Gameforge, bei der Arbeit

Tobias Buturuaga, Community Manager bei Gameforge, bei der Arbeit

Was genau sind eigentlich die Aufgaben eines Community Managers? Und wie wird man das? Antworten auf diese und andere interessante Fragen zum diesem Beruf gibt uns Tobias Buturoaga, selbst Community Manager beim Entwickler und Publisher Gameforge in Karlsruhe. Mit unserer Blogreihe „Aus dem Leben einer/s…“ möchten wir potenziellen Mitarbeitern von morgen einen Überblick über die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der Games Branche und den Weg dorthin verschaffen.

Games-Career: Was sind die Aufgaben eines Community Managers?

Tobias Buturoaga: Als Community Manager stehe ich im Direktkontakt mit unseren Spielern und bin somit die Schnittstelle zwischen unserem Unternehmen und unserer internationalen Online-Community. Ich bin oft erster Ansprechpartner für Lob, Kritik und Fragen und häufig auch als Moderator in unseren Foren tätig. Als Community Manager gilt es, das Feedback der Community einzufangen, also beispielsweise herauszufinden, was die Community über ein neues Feature in einem Spiel denkt, um dann eine Handlungsempfehlung an das interne Produktteam zu geben. Natürlich ist die Kommunikation in die andere Richtung genauso wichtig: Der Community Manager muss die Community stets auf dem Laufenden halten und zum Beispiel über Updates und Events informieren. Dazu kommen hin und wieder auch Live-Events.

Als Community Manager für Games wie Ikariam fungiert Tobias als Schnittstelle zwischen Gamforge und der internationalen Online-Community

Als Community Manager für Games wie Ikariam fungiert Tobias als Schnittstelle zwischen Gamforge und der internationalen Online-Community

Games-Career: Welche typischen Tätigkeiten führst Du aus?

Tobias Buturoaga: Um am Puls der Community zu bleiben, gilt es, entsprechend Online-Foren, Social-Media-Kanäle und Blogs im Auge zu behalten, Diskussionen anzuregen, Beiträge zu moderieren und Informationen richtig zu platzieren. Wichtig ist, die Stimmung innerhalb der Community einzufangen und relevante Informationen herauszufiltern. Anschließend wird das aufbereitete Feedback in Berichten zusammengefasst und Handlungsempfehlungen an interne Abteilungen wie z.B. den Support, Quality Assurance, Marketing oder die Live Producer weitergegeben. Man fungiert auf jeden Fall als Sprachrohr für beide Richtungen – man muss also dem Unternehmen die Wünsche der Community nahebringen sowie der Community interne Informationen beschaffen, z.B. Ankündigungen zu einzelnen Features, Updates oder Wartungsarbeiten. Eine weitere wichtige Aufgabe – das ist jedoch speziell bei Gameforge so und nicht bei jedem Publisher – ist die Betreuung der ehrenamtlichen Teamler, die für uns arbeiten und noch direkter mit den Spielern in Kontakt stehen. Dabei ist man Schiedsrichter, Psychologe und bester Freund zugleich, denn natürlich menschelt es auch immer ein bisschen, wenn mehrere Personen gemeinsam an einem Projekt arbeiten.

Games-Career: Wir wird man Community Manager? Welchen Schulabschluss braucht man?

Tobias Buturoaga: Es gibt nicht DEN einen Weg, um Community Manager zu werden. Im Community Management arbeiten die unterschiedlichsten Leute mit verschiedenen Hintergründen zusammen. Viel wichtiger als ein bestimmter Schul- oder Berufsabschluss ist es, die richtigen Eigenschaften für den Beruf des Community Managers mitzubringen. Ganz wichtig ist natürlich die Leidenschaft für Spiele. Es hilft ungemein, selbst Gamer und Teil einer Community zu sein. Ein technisches Grundverständnis versteht sich dann von selbst. Ebenfalls wichtig sind eine gute Menschenkenntnis, Empathie und Kommunikationstalent – also Voraussetzungen, die es dir erleichtern, dich in die Spieler hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Fingerspitzengefühl hilft zudem dabei, abschätzen zu können, welche Information wie verpackt werden muss. Es schadet nicht, ein dickes Fell zu haben, denn Spieler sind nicht immer die freundlichsten Gesellen, vor allem dann nicht, wenn mal etwas schiefläuft.

Auch Metin2 gehört zu den Spielen, für dessen Community Tobias zuständig ist.

Auch Metin2 gehört zu den Spielen, für dessen Community Tobias zuständig ist.

Games-Career: Was sind die Sonnenseiten deines Jobs?

Tobias Buturoaga: Ganz oben steht für mich die Abwechslung, die der Beruf mit sich bringt. Du hast jeden Tag etwas Neues und kannst dich nie wirklich darauf einstellen, wie dein Tag ablaufen wird – jeder User und jedes Problem ist einzigartig. Besonders Spaß macht mir der Umgang mit den verschiedenen Menschen, sei es mit den Spielern weltweit, meinen Teamlern oder den Kollegen aus den anderen Abteilungen. Und das schönste Gefühl ist natürlich, wenn du deine Community glücklich machen kannst, insbesondere wenn du ihnen zum Beispiel ein spannendes Event bietest oder ihnen gute Nachrichten überbringst.

Games-Career: Was sind die Schattenseiten deines Jobs?

Tobias Buturoaga: Als Community Manager leitest du die Bedürfnisse der Community als Feedback an die jeweiligen internen Schnittstellen weiter. Das heißt du löst die Probleme nicht direkt selbst – also programmierst nicht oder behebst Spielfehler, sondern bist darauf angewiesen, dass das in einer anderen Abteilung geschieht. Ganz viel liegt also außerhalb deines Einflusses, du bist aber dennoch derjenige, den die Sturmflut erreicht. Es kommt immer darauf an, wie viel Gehör das Community Management in deiner Firma findet und ob Handlungsempfehlungen im Sinne der Community auch umgesetzt werden. Zum Glück bin ich da bei der Gameforge verwöhnt; unsere Product Manager sind immer bestrebt, Feedback aus der Community zu hören und sich so gut wie möglich daran zu orientieren.

Games-Career: Vielen Dank, Tobias für diesen informativen Einblick! Wer nun Lust bekommen hat, selbst als Community Manager zu arbeiten, dem empfehlen wir sogleich einen Blick auf das Gameforge Untenehmensprofil zu werfen – denn dort findet sich nicht nur ein spannendes Stellenangebot!

 

 

 

About the author

Anietta
Anietta
Eine besessene Gamerin war Anietta zwar nie - doch die fesselnde Intensität von Videospielen kann sie dennoch nachvollziehen... Ihre Games-Erfahrungen beschränken sich in etwa auf folgende: Leidenschaftliches "Boulder Dash"- und "Oh Mummy"-Spielen auf dem Schneider Computer ihres kleinen Bruders in ihrer Kindheit, leidenschaftliches "Brickles"-Spielen auf einem eher frühen Modell des Apple Macintosh ihres Onkels, leidenschaftliches "Tetris-Spielen" auf dem Gameboy ihres kleinen Bruders, leidenschaftliches "Point and Click Adventure"-Spielen auf eigenem PC und leidenschaftliches Scrabblen, Quizduellieren und Flightcontrollen auf dem eigenen iPhone. In ihrem Privatleben geht es bei Anietta momentan leider eher darum die Spielbesessenheit ihrer drei Jungs Nick (11), Cosmo (5) und Oskar (12) zu begrenzen, denn zumindest die Großen scheinen schon fast in den Welten von "Minecraft", "Clash of Clans" und "Hearthstone" zu leben - wenn man nur von den Esstischgesprächen ausgeht. Alle drei liiiiiiiiieben Games und finden es extrem cool, dass Anietta neben ihrer Tätigkeit bei Games-Career.com schon seit einigen Jahren als Teamassistentin und gute Seele in der PR-Agentur für die Games-Branche - Quinke Networks fungiert und somit nah am Geschehen ist.

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