22. Oktober 2018

Zukunft von Knurrbär -> Zebramanguste

Vorgehen: Knurrbär schreibt ersten Teil der Geschichte, sendet dies Zebramanguste zu und dieser ergänzt mit Teil-2 der Geschichte

[Knurrbär - Teil-1]


Klaus grübelte wieder mal vor sich hin. Er grübelt häufig in den letzten Tagen und hängt einfach so seinen Gedanken nach – so scheint es zu sein – wenigstens für Aussenstehende.  
Die sollen doch einfach ihren Kopf schütteln denkt Klaus. Er ist leicht säuerlich und vor allem darüber, dass so einige offenbar einfach viel zu viel mit ihm beschäftigt sind in ihren Gedanken und ihrem Handeln. Haben nichts anderes. Vermutlich.
Warum interessieren sich die für mich, wenn sie sich doch eigentlich gar nicht für mich interessieren. Ist ja wie jemand der sich kratzt wenn’s gar nicht juckt. Irgendwie.
Und warum interessiere ich mich für solche die sich für mich interessieren. Zwingen einem ja ganz banal ihren Willen auf, sich um Dinge zu tun die nicht getan werden müssten.
Wir lassen Klaus nun ein paar Tage grübeln. Denn auch Klaus will zwischendurch seine Auszeit, wo er ungestört grübeln kann ohne Störung und Zwischenrufe.
Klaus grübelt wieder mal vor sich hin. Er grübelt häufig in den letzten Tagen und hängt so seinen Gedanken nach.
In Zukunft – denkt Klaus – in Zukunft heisse ich Karl und dann wird alles anders. Vielleicht ein wenig besser als jetzt. Oder halt nur ein bisschen anders eben. Schon in der Jugendzeit hatte man ihm das mit der Zukunft erklärt und immer wieder gemeint, dass die auch für ihn doch nur gut sein könne. Er müsse eben nur wollen, das sei es.

[Zebramanguste - Teil-2]


Ja, Karl ist ein guter Name mit dem ich meine Zukunft, meine mir erklärte gute Zukunft und ab sofort beginnen will.
Als Klaus hatte ich gute, sehr gute Zeiten erlebt aber auch abgrundtief schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn ich heute darüber nachdenke, war ich immer selbst verantwortlich, für gute und auch für die weniger guten Zeiten. Und, dass sich Einige für mich interessierten (und wahrscheinlich noch immer interessieren) hängt mit dem Status zusammen, den ich als Klaus hatte: ich war ein Star, ein Fussballstar, der sich irgendwann mit den Umständen hier nicht mehr abfinden konnte und das Weite suchte… Italien, Frankreich, England und schliesslich die USA. In all den Ländern habe ich gespielt. Mal genial, mal durchschnittlich und in England einfach schlecht. Ja, es kam immer auf mein Umfeld an: Gutes Umfeld = guter bis genialer Klaus; schlechtes Umfeld = durchschnittlicher bis schlechter Klaus. Ich kann immer noch nicht wirklich nachvollziehen, wie viel die Vereine damals für mich zahlten und wieviel Salär ich bekommen habe. «Wie gewonnen so zerronnen» heisst es. Bei mir war es nicht anders; was herein kam musste rasch wieder unter die Leute gebracht werden. Aber….
Stop, stopp stopp, ich wollte mir doch Gedanken über meine Zukunft machen und nicht in meiner Vergangenheit herumstochern.
Also konkret, meine Zukunft, Karls Zukunft ist nicht wirklich rosig, aber scheint doch irgendwie gesicherter zu sein als auch schon! Der ehemalige Fussballstar Klaus hat von einem nicht ganz unbedeutenden Verein ein Angebot als Spielertrainer bekommen. Dieser Verein hat, wie ich selbst, seine allerbesten Zeiten hinter sich und gilt in gut unterrichteten Kreisen als «Gnadenhof für alternde Fussballstars»!
Heute, um kurz nach zwei Uhr nachmittags habe ich mich entschieden: Ich werde in sehr naher Zukunft die Spieler dieses Vereins trainieren… und bei Bedarf selbst in die Hosen steigen und mittun, vorne Tor schiessen, in der Mitte Tor vorbereiten und hinten Tore verhindern. Stichwort «verhindern»: Sport wird in Zukunft verhindern, dass Ich mir zu viele Gedanken mache und mich nicht mehr frage, warum ich mich für Jene interessiere, die sich für mich interessieren oder mich kratze, wenn es gar nicht juckt!  Oder so!!


Sound-Track zu dieser Geschichte  /  Montrose - Space Station #5
https://www.youtube.com/watch?v=yxUgW5CLk18