6. Zooreise 2018 – Tag 9: Thüringen

Am letzten Reisetag standen Besuche in den Zoos in Erfurt, Gotha und Suhl auf dem Programm. Hätte ich früher daran gedacht, hätte ich mir die 24h-ThüringenCard besucht, dann hätte ich etwas gespart (außerdem bin ich, wie man weiß, Fan dieser Karten). Aber wir haben die Zoos auch so besucht …
Auf dem Weg von Halle nach Erfurt kamen wir an dem Hinweisschild des Erlebnistierpark Memleben vorbei und ich dachte, dass man da spontan einen Abstecher hinmachen könnte. Manchmal funktionieren meine spontanen Ideen, manchmal nicht (wie hier). Auch heute war die spontane Idee zum Scheitern verurteilt.
Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel war die Straße gesperrt. Umleitungsschilder waren uns vorher nicht aufgefallen, aber sie waren da, auf der Rückfahrt haben wir sie gesehen. Immerhin kamen wir so in das Vergnügen an der Burg Wendelstein mehrmals vorbei zu fahren.
Burg Wendelstein liegen auf einer Anhöhe, die unmittelbar an der Unstrut schroff abfällt. Die Lage auf dem 30 m hohen Gipsfelsen macht eine Burganlage bereits für das frühe Mittelalter als Grenzfeste der Sachsen gegen die Franken wahrscheinlich; diskutiert wird auch, ob die ottonische Kaiserpfalz Memleben hier gelegen haben könnte. Wendelstein liegt östlich des thüringischen Wiehe.
Urkundlich bezeugt ist die Burg erstmals 1312 unter den nachgelassenen Besitzungen der Grafen von Rabenswalde, als Wendilsteyn 1322.
Sie gehörte zunächst den Grafen von Weimar-Orlamünde, diese verloren sie aber im Thüringer Grafenkrieg (1342/1345) an die wettinischen Landgrafen von Thüringen. Landgraf Friedrich II. verpfändete die Burg an seinen Hofrichter Christian von Witzleben († 1374). Durch diesen erfolgte der Ausbau. Der älteste Teil der Burg mit trutzigen Mauern und Türmen ist dem Westflügel vorgelagert, hier sind auch Reste einer romanischen Kapelle zu besehen. Bei der Leipziger Teilung 1485 fiel die Burg dem albertinischen Herzogtum Sachsen zu. Nach der Wittenberger Kapitulation 1547 gehörte die Burg zum albertinischen Kurfürstentum Sachsen (Thüringer Kreis).
1560 und 1590 erfolgten weitere Umbauten zum Wohnschloss. Der aus der späten Renaissancezeit stammende Nordflügel ist nur noch teilweise erhalten, bietet aber immer noch ein imposantes Bild. Die Burganlage wird von einem stattlichen, in mehreren Stufen abfallenden Burggraben umgeben, der wiederum von einem Wall mit Kasematten abgegrenzt wird.
Die Burg Wendelstein und ihr verstreut liegender Besitz gehörte bis 1619 der Wendelsteiner Linie der Herren von Witzleben. 1623 gerieten Wendelstein und die dazugehörige Herrschaft als Amt Wendelstein in den unmittelbaren Besitz des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1632 von den Pappenheimern, 1632 und 1640 von den Schweden verwüstet, danach wurden nur noch einfachere Fachwerkbauten errichtet. Von 1657 bis 1746 gehörte das Amt Wendelstein zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Weißenfels, wobei es ab 1686 hinsichtlich der Wirtschaft und Justiz dem Fürstentum Sachsen-Querfurt unterstand.
Im 18. Jahrhundert entstand eine weithin berühmte Pferdezucht aus Pferden polnischer, türkischer und tatarischer Rassen. Während der Freiheitskriege wurde das Gestüt am 26. Mai 1813 durch Lützower Jäger unter einem Kommando von Theodor Körner seiner Pferde beraubt. Das Gestüt wurde nicht wieder besetzt; nachdem Wendelstein 1815 durch den Wiener Kongress Preußen zugeschlagen wurde, verfiel die Domäne. 1981 wurden Sanierungsarbeiten an der Burgruine durchgeführt und Wohnungen in den noch erhaltenen Gebäuden des West- und des der Unstrut zugekehrten Südflügels eingerichtet.
Das Gelände der Burg ist öffentlich zugänglich. Die Ruinen der Niederburg können besichtigt werden, die Oberburg jedoch nicht. Wir sind aber auch nur vorbeigefahren… mehrmals.

Über Umwege gelangten wir schließlich auf den Parkplatz des Erlebnistierpark. Allerdings habe ich nicht an die Öffnungszeiten gedacht: Do – So.
Ein Tag zu früh…
Also fuhren wir nach Erfurt, wie ursprünglich geplant…
Im Thüringer Zoopark erkundeten wir erstmals auch Wege, die wir sonst eher mieden … und demnächst auch wieder meiden werden. So interessant fanden wir den Waldlehrpfad nicht..
Impressionen aus dem Zoopark (irgendwo in Thüringen….):

Es war sehr warm, das fanden sogar die Erdmännchen.
0€-Scheine gab es im Zoopark nicht, aber Souvenirmünzen. Keine Ahnung warum ich plötzlich anfange Interesse daran zu finden, aber ich habe mir auch eine der Münzen geholt. Und es sollte nicht die einzige an diesem Tag sein.
Nach dem Thüringer Zoopark fuhren wir (ohne spontane Abweichungen) zum Tierpark in Gotha.
Der Tierpark hat mich etwas schockiert, obwohl ich nicht wirklich sagen kann, woran es lag. Bisher hat mir der Zoo gefallen, aber ich habe den Eindruck, dass Erneuerungen schleppend vorangehen, bzw. die älteren Anlagen verfallen…
Ich hoffe das mich mein Eindruck getäuscht hat und ich bei meinem nächsten Besuch (vermutlich 2019) nicht das selbe Gefühl habe.
Nach Gotha ging es weiter nach Suhl und der Tierpark war wie immer. Auch in Suhl gibt es Souvenirmünzen. Jetzt habe ich zwei, aber die Scheine gefallen mir besser.
Jetzt muss ich mir nur überlegen, wie ich Scheine und Münzen aufbewahre und ob ich mit dem Sammeln weiter mache.
Bevor wir den Tierpark verließen und uns Richtung Heimat machten kauften wir noch einen 2019-Kalender.

Zuhause erwarteten mich zwei Überraschungen, eine (erwartete) negative und eine positive.
Die negative: Gewichtszunahme. Aber was erwartet man bei ausgiebigen Frühstücken und Abendessen, das muss sich ja irgendwie bemerkbar machen. Andererseits will ich den Urlaub ja auch genießen und dazu gehört auch mich beim Essen nicht unbedingt zurückzuhalten. Vor allem, da ich ein Fan von Hotelfrühstücken bin. Danach kann man immer noch (wieder) auf seine Linie achten…
Die positive: Ich hatte eine Büchesendung erwartet, es kam auch eine, aber eine, die ich nicht erwartet hatte. Maria Weber sandte mir ein Exemplar von „Die Menschenfresser von Tsavo“, weil ich das auf meinem Blog erwähnte (hier). Ich wusste nicht, warum mir jemand Unbekanntes das Buch schenkt, eine Absenderadresse fehlte, aber ein Blick ins Buch half: Maria Weber hat das Buch übersetzt.
Vielen Dank für diese nette Überraschung.

Thüringer Zoopark
Tierpark Gotha
Tierpark Suhl

Dieser Beitrag wurde unter Zoo-Reise veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert