Trauerfeier, Umarmungen, Unbekannte, Hilfe und Bett
Die Feier war schön, die Pfarrerin hat das alles ganz toll gemacht, es waren viele Menschen bei der kirchlichen Trauerfeier, aber leider gingen danach die meisten. So blieben wir auf einen Großteil des Essens sitzen und auch Sekt blieb übrig. Gefühlt heute die halbe Stadt umarmt, so viele haben ihr Beileid ausgedrückt. Jetzt zu Hause, eine kurze Pause für mich, aber bald wieder nach Kreuzberg. Das mit meiner Oma hier war ok, aber einen erholsamen Schlaf hatte ich heute Nacht auf dem Sofa nicht. Bin müde, bin traurig, alles so real, scheiß Realität. Sie kommt nicht wieder, das Spiel ist vorbei. Immerhin eine Freundin von mir war dabei und viele Unbekannte, die aber wussten, wer ich bin. Komische Sache, ich fühle mich alt, allein und versuche tapfer zu sein. Meine Oma war heute mein bester Kunde im Laden, nicht nur, weil sie der einzige Kunde war. Ruhe, ich wünsche mir Ruhe, aber noch sind viele da. Ich mag nicht mit ihren Namen angesprochen werden, aber ich ähnle ihr halt, klar das da die Trauernden verwirrt sind. Mein Lieblingsonkel war auch dabei, ich darf jetzt sogar seine Telefonnummer haben, normalerweise gibt er ungern seine Telefonnummer und Adresse raus. Viele Hilfsangebote bekommen, ich hoffe, das sind nicht nur alles Sprüche der Trauer. Weiter gehts, freue mich auf mein Bett heute.
NBerlin - 22. Sep, 17:17