OB nahm Einladung als Seniorenberater gerne an
„Volles Haus bei Einweihung des Seniorenbüros“, titelte der Waterbölles am 29. August 2017. Tags zuvor hatten Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und die Seniorenbeiratsvorsitzende Elke Rühl die neue Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Älterwerden – ein langgehegter Wunsch des Seniorenbeirates – in den früheren Räumen von „Radio Kappen“, Markt 13, eröffnet. Untergebracht sind dort ferner die Projektbüros von Mosaik und "Stadtteilmanagement". Ein Resümee über das erste Betriebsjahr der neuen Anlaufstelle für Ältere zogen gestern Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Ralf Krüger (Behinderten- und Seniorenbeauftragter der Stadt) gemeinsam mit den Seniorenbeiratsmitgliedern Elke Rühl (Vorsitzende), Philipp Veit (stellvertretender Vorsitzender), Inge Brenning und Bernhard Schmid. Und sie waren sich einig: Das Seniorenbüro kann zwar keine Beratung in den Fachämtern ersetzen (Pflege-, Wohn- bzw. Sozialberatung), ist mit seinem niederschwelligen Angeboten durch Ehrenamtler und Fachleute (Versorgungsamt, Sicherheitsberater, Polizei, Wohlfahrtsverbände) aber eine hervorragende Ergänzung. Burkhard Mast-Weisz: „Alle Beteiligte haben außerordentlichen Dank verdient!“
Angeboten werden am Markt auch „Erste Hilfe für Senioren“, allerdings ohne Mund-zu-Mund-Beatmung, wie einer Teilnehmerin auffiel. Hinzukommen soll demnächst Hilfestellung beim Einrichten von Smartphone/Handy und Tablet. Das wollen sieben Mitglieder des neuen Jugendrates übernehmen. Ralf Krüger: „Die Angebote entwickelt wir aus der Nachfrage!“ Über die Fülle der Anfragen sei er überrascht gewesen. Ein paar Stichworte: Testament („Darüber kann ich mit meinen Kindern nicht reden!“), Vorsorgeverfügung, Erreichbarkeit von Arztpraxen, defekte Heizung im Winter in Betreutem Wohnen, Suche nach einem barrierefrei zu erreichenden Fotografen für ein Passbild, Rollstuhlfahrer in einer Wohnung im Obergeschoss eines Hauses, in dem für drei Monate wegen Reparatur der Aufzug ausfallen soll. (An diesem Problem werde „noch gearbeitet“, so Krüger.)
Der Seniorenbeirat übernimmt von den jährlichen Kosten für das Beratungsbüro knapp 4.000 Euro. Inzwischen weiß er: Das ist gut investiertes Geld. Denn in den ersten zwölf Monaten wurden dort rund 2.000 Kontakte verzeichnet. Das lag nicht zuletzt am zentralen, mit dem Bus gut zu erreichenden Standort, einer Schnittstelle von Markt, Alleestraße und Alter Bismarckstraße, gut vernetzt mit Kirchengemeinde, Diakonie und Caritas in der direkten Nachbarschaft. Und das lag auch daran, dass die Stadt in Annette Mores (Foto rechts) eine in der Seniorenarbeit sehr erfahrene Mitarbeiterin gefunden hatte. Sie beabsichtigt übrigens eine Zusatzqualifikation: Versicherungsälteste. Elke Rühl: „Den Remscheider Senioren hätte nichts Besseres passieren können; Annette Mores ist ein wahrer Glücksfall!“
Ehrenamtlich übernehmen auch die Mitglieder des Seniorenbeirats Beratungsstunden. Inge Brenning: „Herr Oberbürgermeister, besuchen Sie uns doch mal, machen Sie die Beratung doch mal mit! Das macht richtig Spaß!“ – Der PB: „Eine sympathische Idee. Diese Einladung nehme ich gerne an. Ich kann auch Kaffee kochen!“ Die Aussage von Inge Brenning, Migranten hätten die Beratungsstelle bislang noch nicht für sich entdeckt, konnte der Behinderten- und Seniorenbeauftragte gestern nicht bestätigen. Er habe auch schon Migranten der ersten Gastarbeiter-Generation aus dem europäischen Ausland (Spanien, Italien) beraten. „Keine türkischen, aber das kommt sicherlich noch!“.
Bis 2020 ist das Seniorenbüro am Markt gesichert. Was wird, wenn die beiden anderen „Untermieter“ (Mosaik, Stadtteilmanagement) nach Projektende ausgezogen sind, ist noch unklar. Aber: „Den Erfolg des Büros kann man nicht ignorieren!“, betonte der Oberbürgermeister gestern. Er will sich für die Fortsetzung der Beratungsarbeit einsetzen. Ralf Krüger hat da schon eine Vision: Ein „Service-Center“ für die Remscheider Senioren. Denn schließlich, so Elke Rühl, „wachsen Senioren immer wieder nach!“ – „Eine Generation mit Zukunft!“, folgerte Inge Brenning.
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