Donnerstag, 19. Oktober 2017

Traum und Tod, Traum vom Tod















Ich will sterben, denkt er, morgens im Bett liegend. Auf dem Computer läuft das Morgenmagazin und er streckt sich, fühlt sich gut im warmen Bett.

Heute Nacht hatte er einen Traum. Er erinnert sich an fast nichts mehr.  

Er war in einem großen Haus, mit seiner Tochter und Nadine. Wo noch jemand wohnte. Ein Typ, oben, so ein dicker Typ, aber er konnte überall herumgehen, in die Wohnung des Typen, hat sogar mit ihm geredet. Es war ein großes, geräumiges Haus, mit einer großen Wohnküche, in der sie alle saßen. Seine Tochter, seine Frau und er. Und dann, am Ende des Traums lag er irgendwie wieder mit ihr im Bett, hinter ihr, berührte ihren Körper von hinten, ihre Brust, ihren Bauch. Und plötzlich war sie wieder zugänglich für seine Berührung, schien auch erregt, weil auch ihr diese Berührungen gefehlt haben, all die Wochen, Monate, Jahre lang, die sie jetzt schon auseinander sind. Schien geradezu ausgedörrt von seiner langen Abwesenheit in ihrem Leben. Und es war wieder wie früher. Er berührte sie von hinten, ihren Bauch, ihren Körper, hielt ihren Körper in seinen Händen, einen Augenblick lang im Traum

und dann wachte er auf

wollte den Traum niederschreiben, hatte aber nicht die Kraft

und jetzt, um zwanzig vor sieben, schreibt er ihn schließlich nieder, erinnert sich aber an fast nichts mehr

es ist fast nichts mehr da, nur das, was oben steht


Es war nur ein Traum

Ich will nicht mehr, hab keinen Bock mehr


  
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