Open Innovation in Science – Bevölkerung wünscht sich mehr Forschung für Kinder psychisch Kranker sowie die Entstigmatisierung Betroffener

„Wir brauchen das Wissen der Betroffenen“ – Ein
Pilotprojekt der Open Innovation in Science Initiative der Ludwig
Boltzmann Gesellschaft (LBG) hatte sich aufgemacht, neue
Forschungsfragen im Bereich psychische Erkrankungen zu entwickeln.
Dafür wurde die Öffentlichkeit direkt in den Forschungsprozess
einbezogen und zwar über die wissenschaftliche Crowdsourcing
Plattform „Reden Sie mit“. Mit den dort gesammelten und von
ExpertInnen ausgewerteten Forschungsfragen werden sich die nächsten
vier Jahre zwei interdisziplinäre Forschungsgruppen beschäftigen. Sie
gehen nun der Frage nach, mit welchen Maßnahmen und digitalen
Technologien Kinder psychisch erkrankter Eltern in ihrer persönlichen
Entwicklung und Integration in ihrem sozialen Umfeld unterstützt
werden können.

Mit Open Innovation in Science verfolgt die LBG das Ziel,
Wissenschaft und Gesellschaft näher zusammenzubringen und bislang
ungenutztes Wissen für die Forschung zugänglich zu machen. In
insgesamt 400 Beiträgen haben Angehörige psychisch kranker Menschen,
PatientInnen, Pflegepersonal, ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen und
PsychologInnen beschrieben, welche Bereiche in Bezug auf psychische
Erkrankungen wissenschaftlich erforscht werden sollten. Alle
eingereichten Beiträge wurden einer semantischen Analyse unterzogen
und in einem weiteren Schritt von einer interdisziplinären Jury
hinsichtlich gesellschaftlicher Relevanz und Forschungsrelevanz
bewertet. Ermittelt wurden so drei wesentliche Handlungsfelder für
die Forschung: detaillierte Forschung zur Situation von Kindern
psychisch kranker Eltern, Möglichkeiten der Entstigmatisierung
Betroffener sowie weitreichendere Versorgungsforschung.

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft wird in den kommenden Jahren –
im Rahmen ihrer laufenden OIS Initiative – noch intensiver an der
gezielten Öffnung wissenschaftlicher Prozesse arbeiten. Dr. Lucia
Malfent, Leiterin des Open Innovation in Science Research and
Competence Centers: „Wir wollen sicherstellen, dass unsere Forschung
den Nutzern auch bestmöglich hilft und nicht nur um sich selbst
kreist. Der Einbezug der Bevölkerung oder anderer externer Gruppen
über Open Innovation in Science birgt gerade auch durch die neuen
Medien großes Potenzial, Forschungsfelder zu identifizieren: Die
Kinder psychisch kranker Eltern wurden beispielsweise in der
Wissenschaft bislang kaum beachtet, obwohl es hier einen hohen Bedarf
und ebenfalls viel Wissen in der Bevölkerung, bei Angehörigen oder
Betroffenen selbst gibt. Dieses Wissen wollen wir den ForscherInnen
zugänglich machen und zum Wohle der Betroffenen einsetzen.“

Das „Open Innovation in Science Research and Competence Center“
der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (OIS Center) startete im Oktober
2016. Seine Aufgaben liegen in der Forschung zum Thema OIS,
Entwicklung von Methoden und Services für Wissenschaft und
Gesellschaft und der Ausbildung von WissenschaftlerInnen. Beispiele
für Anwendungen sind Crowdsourcing zur Generierung von neuen
Forschungsfragen oder Technological Competence Leveraging zur
Identifikation neuer Anwendungsbereiche von erfolgreichen bestehenden
Technologien. Die Ergebnisse aus dem OIS Center fließen direkt in die
Forschungsinstitute der LBG ein und werden darüber hinaus auch extern
angeboten. Über das Lab for Open Innovation in Science (LOIS) bildet
die LBG WissenschaftlerInnen erstmals auch im Bereich Open Innovation
in Science aus.

Pressekontakt:
Open Innovation in Science Research and Competence Center (OIS
Center)
Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Nußdorfer Straße 64, 4. Stock
1090 Wien, Österreich
office.ois@lbg.ac.at
Telefon: +43 1 513 27 50 – 25

Original-Content von: Open Innovation in Science Research and Competence Center – Ludwig Boltzmann Gesellschaft, übermittelt durch news aktuell

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