Elektrische und magnetische Felder sind überall vorhanden – teils natürlich, teils von uns Menschen künstlich erzeugt. Ob sogenannter Elektrosmog schädliche Auswirkungen auf uns hat, wird heftig diskutiert. Für uns Verbraucher ist das schwer einzuschätzen, denn man sieht elektronische Energie nicht und Krankheitssymptome sind schwer zuzuordnen. Es wäre allerdings eher verwunderlich, wenn die uns alle ständig umgebende Strahlung nichts mit uns machen würde: Denn jede Zelle unseres Organismus funktioniert mittels einer bestimmten Oberflächenspannung. Elektrische Ladungen und biochemische Abläufe sind Grundvoraussetzungen unseres Lebens.
Was ist Elektrosmog und wie kann ich mich davor schützen? Klick um zu Tweeten
Der Tag beginnt mit dem Surren des Radioweckers auf dem Nachtisch, viele haben sogar das Handy nachts in der Nähe liegen: Allzeit online, allzeit erreichbar. Im Büro empfängt uns dann ein vielfältiges Brummen von Computern, Druckern und Telefonen. Das Auto ist vollgestopft mit Elektronik und in der blechernen Karosserie entstehen elektromagnetische Felder. Sendemasten auf hohen Häuser und Hügeln sorgen dafür, dass wir in der Zwischenzeit fast lückenlos erreichbar sind. Das aktuell stark propagierte Smart Home macht die Lage in den eigenen vier Wänden auch nicht entspannter.
Was ist Elektrosmog eigentlich?
Unter dem Begriff Elektrosmog fasst man elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder zusammen. In jedem Haushalt breiten sich um Stromkabel herum elektrische Wechselfelder aus. Wird ein Gerät angeschaltet, kommt ein Stromfluss in Gang, was zusätzliche magnetische Wechselfelder erzeugt. Auch von außerhalb wirken magnetische Wechselfelder auf uns ein, Häuserwände sind da kein Hindernis. Zu dieser niederfrequenten Strahlung kommen Hochfrequenzen hinzu. Handys, Laptops, Tablets, Spielekonsolen, Schnurlostelefone, Babyfone und WLAN-Sender gehören zum hochfrequenten Bereich und erzeugen elektromagnetische Felder. Viele WLAN-Router sind im Dauerbetrieb, bei Handys und Tablets ist mit dem Anschalten oft auch der WLAN-Sender aktiv, egal ob er genutzt wird oder nicht. Auch Smart Meter, sogenannte intelligente digitale Stromzähler, senden teilweise im Sekundentakt per WLAN Daten an die Betreiber. Mehr zu den neuen Stromzählern und die Pflicht, sie einzusetzen, findet Ihr im Blogpost “Zwangs-Digitalisierung durch neue Stromzähler”.
Welche Folgen kann Elektrosmog haben?
In Tierversuchen hat man Auswirkungen auf die sogenannte Blut-Hirn-Schranke festgestellt. Sie schützt unser Gehirn vor Krankheitserregern, Toxinen und anderen schädlichen Substanzen. Wie ein Filter lässt die Blut-Hirn-Schranke notwendige Nährstoffe für das Gehirn durch, damit es gut arbeiten kann, hält aber schädigende Substanzen fern. Mit einer gestörten Funktion der Blut-Hirn-Schranke werden einige Krankheitsbilder in Verbindung gebracht. Alzheimer wird hier ebenso genannt wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Demenz. Auch ein erhöhtes Krebsrisiko wird diskutiert. Sicher nachgewiesen sind keine dieser Thesen. Elektrosensible Menschen klagen oft über weniger dramatische, aber dennoch sehr belastende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Schlafstörungen. Alles diffuse Symptome, die schlecht diagnostiziert und auf eine Ursache festgelegt werden können. Für die Betroffenen ist das oft der Beginn eines langen Leidenswegs.
Informationsweiterleitungen im Körper funktionieren über elektrische und magnetische Impulse. Fachleute warnen, dass gepulste Hochfrequenzen diese Vorgänge stören können.
Was kann ich gegen Elektrosmog tun?
Auf keinen Fall sollte man in paranoische Angst verfallen und sich umgeben von gefährlicher Strahlung völlig ausgeliefert fühlen. De facto ist das natürlich ein Stück weit so, denn wir können die äußeren Einflüsse nicht steuern und auch nicht aufhalten. Wie in allen Belangen, spielt aber auch die eigene Einstellung eine Rolle und Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Grundsätzlich ist es sicher sinnvoll, die Strahlung so gut wie möglich zu minimieren. Das heißt, möglichst wenige elektrische Geräte nutzen, diese immer richtig ausschalten und WLAN-Optionen deaktivieren beziehungsweise nur bei Bedarf anschalten. Vorsicht, viele Router haben als Werkseinstellung den WLAN-Sender aktiviert. Dieser kann aber in den Einstellungen ausgeschaltet werden.
Tipp: Bei vielen Routern gibt es eine Zeitschaltfunktion. So kann man den WLAN-Sender beispielsweise über Nacht ausschalten oder sogar einen individuellen Zeitplan erstellen.
Handys, Tablets, PCs, Spielekonsolen haben eine Ausschaltfunktion, die man nutzen sollte. Da diese Geräte im eingeschalteten Zustand meist automatisch mit einem WLAN-Netz verbunden sind, sollten sie nicht einfach eingeschaltet rumliegen, sondern nach dem Gebrauch ausgeschaltet werden. Fürs Handy gibt es Strahlenschutz-Hüllen, die die Strahlung mindern sollen. Ich habe die Handytasche eWall in Gebrauch, die nicht nur beim Telefonieren vor Strahlung schützen soll, sondern auch beim Tragen am Körper. Positiver Nebeneffekt: Die Gesprächsqualität draußen ist selbst bei Wind viel besser als ohne Handytasche.
Wie kann mir ein Fachmann helfen?
Für den Wohnbereich ist es immer ratsam, einen erfahrenen Baubiologen hinzu zu ziehen. Dieser misst, welche Strahlungsbelastung überhaupt vorhanden ist und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Das ist besser als wild mit irgendwelchen teueren Maßnahmen im Trüben zu stochern. Ich hatte für einen Artikel über Elektrosmog in meinem alten Büro Besuch von einem erfahrenen Baubiologen. Um mir seine Arbeitsweise zu demonstrieren, führte er in dem damals kleinen Raum voller PCs, Laptop, Drucker, Router, Lampen und offen herumliegenden Kabelsträngen eine Messung durch. Das für uns beide überraschende Ergebnis: Das Büro war völlig clean. Auch die umgebenden Satelliten-Schüsseln hatten wohl keine Auswirkungen auf diesen Raum.
Fazit: Nicht immer steckt Elektrosmog drin, wenn es nach Elektrosmog aussieht.
Wenn allerdings eine Strahlungsbelastung gemessen wird, dann hat der Fachmann vielfältige Möglichkeiten. Abschirmende Materialien für die Elektroinstallation können magnetische Felder, die bei Stromfluss immer entstehen, fast vollständig eleminieren. Spezielle Putz- und Hohlwanddosen schützen vor elektrischen Wechselfeldern und eine fachgerechte Erdung hilft zusätzlich. Eine unsachgemäße Abschirmung und Ableitung kann mehr Schaden als Nutzen anrichten und die Belastung durch Elektrosmog sogar noch verstärken!
Eine mögliche Strahlenbelastung vom Fachmann abklären lassen. Klick um zu TweetenHabt Ihr bereits Erfahrungen mit Elektrosmog gemacht oder habt das Gefühl, Beschwerden aufgrund von Elektrosmog zu haben? Schreibt mir doch in einem Kommentar Eure Erlebnisse und Tipps!
Empfehlenswerte Produkte zum Thema Elektrosmog:
Folge meinem Blog auch auf Bloglovin
Kommentare