Zeit, dass nach dem langen und grauen Winter wieder Farbe auf unsere Teller kommt. Am besten geht das mit essbaren Frühlingsblumen. Diese 7 Blüten haben wir zum Fressen gern.
Das Auge isst bekanntlich mit. Wer ein paar Veilchen im Salat verteilt oder Löwenzahn-Blüten in die Suppe streut, hat aber nicht nur optische Vorteile. Blumen sehen nicht nur toll aus, sie sind auch sehr gesund.
Und das, obwohl wir viele Blüten als Unkraut abstempeln. Das muss sich unbedingt ändern! Denn mit ein paar bunten Farbklecksen schmeckt’s nicht nur besser, es ist auch gesünder :)
Vor allem die ersten Blüten im Frühling stecken voller wichtiger Nährstoffe und geben unserem Immunsystem einen Boost. Schluss mit Frühjahrsmüdigkeit, Kopfschmerzen und Unwohlsein.
Wir haben die 7 bekanntesten und leckersten essbaren Frühlingsblumen gekostet und Rezeptvorschläge für dich gesammelt.
Warum sind essbare Frühlingsblumen so gesund?
Jahrtausende lang sammelten unsere Vorfahren Wildpflanzen. Sie waren wichtige Bestandteile ihrer Ernährung und gleichzeitig Medizin. Lange gerieten sie dann in Vergessenheit. Jetzt erleben essbare Blumen ihr Revival.
Immer öfter finden sie wieder Platz auf unseren Tellern. Und immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema. Waren Vortrage und Kurse rund um Wildblumen und Wildkräuter vor 10 Jahren noch nahezu undenkbar, gibt es sie jetzt auch schon in vielen kleineren Städten regelmäßig.
Und das ist sehr gut! Denn viele Blumen und Wildkräuter enthalten wichtige, sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Farbstoffe.
Der Nektar in den Blüten stärkt unser Immunsystem. Die Pollen der essbaren Frühlingsblumen sind reich an Proteinen, Aminosäuren, Mineralstoffen und Vitaminen. Sie sind Superfood, das vor der Haustüre wächst!
Gut, dass wir die Schätze der Natur wiederentdecken. Wir verraten dir heute leckere, essbare Frühlingsblumen, die du ab sofort auf deine Speisekarte setzen solltest.
Tipp: Leckere Wildkräuter Rezepte findest du im „Wildkräuter Kochbuch“. Du kannst es online kaufen.
Die Insekten nicht vergessen!
Wenn du dich auf die Suche nach essbaren Blüten im Frühling machst, darfst du eines nicht außer Acht lassen: Für uns sind die Blüten lecker und schön anzusehen. Für Insekten sind sie eine sehr wichtige Nahrungsquelle und überlebensnotwendig.
Sammle niemals mehr als die Hälfte der Blüten ein!
Im Frühling haben Bienen, Hummeln und Co noch nicht viel Auswahl, weshalb du immer einen Teil der Blüten stehen lassen solltest. Wer einen eigenen Garten hat, kann auch bewusst früh blühende Blumen einpflanzen und so die Insekten unterstützen.
Ein Teil davon können Blumen sein, die für uns nicht essbar sind, dafür aber Insekten besonders lieben – Frühlingsknotenblumen, Schneeglöckchen, Schneerosen und Narzissen sind sein gutes Beispiel dafür.
Die 7 köstlichsten essbaren Frühlingsblumen
Es gibt sehr viele essbare Blumen im Frühling. Ich möchte dir jetzt 7 im Detail vorstellen, die du meiner Meinung nach nicht verwechseln kannst. Dennoch gilt: Bist du dir unsicher, dann lasse sie stehen.
Ein Kräuterkurs in deiner Nähe kann dir helfen, etwas tiefer in das Thema einzutauchen und mehr Sicherheit zu bekommen. Das sind meine Lieblingsblumen:
- Gänseblümchen
- Veilchen
- Taubnessel-Blüten
- Löwenzahn-Blüten
- Bärlauch-Blüten
- Gundermann-Blüten
- Schnittlauch-Blüten
Übrigens: Von wilden Primeln und Schlüsselblumen solltest du die Finger lassen. Sie stehen unter Naturschutz!
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1. Gänseblümchen
Die meisten kennen sie noch aus der Kindheit. Gänseblümchen wachsen beinahe überall und sind nahezu unzerstörbar. Und das ist auch gut so! Sie zählen zu den ersten Blumen, die im Frühling Farbe auf die Wiese bringen.
So verwendest du Gänseblümchen:
Die Blüten schmecken leicht scharf und eignen sich für Tee, Kräutersalz oder können frisch gegessen werden. Einfach über den Salat streuen und fertig. Die Blüten wirken immunstärkend.
Besonders gern werden sie von Kindern auf dem Butterbrot verspeist – gemischt mit ein paar Radieschen gibt das ein richtig freundliches Frühstück oder Abendbrot.
Tipp: Aus Gänseblümchen lässt sich auch eine Salbe gegen blaue Flecken anrühren!
Wie schmecken Gänseblümchen?
Beim Gänseblümchen kannst du Blüten, Blütenblätter und Blätter essen. Die zarten Blätter ähneln im Geschmack Feldsalat. Sie schmecken leicht nussig. Die Blüten haben eine leicht bittere Note und einen Hauch von Kamille.
Das steckt in den Blümchen:
Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, ätherische Öle, Vitamin A, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und fast 7x so viel Vitamin C als in grünem Salat!
Schnelles Rezept mit Gänseblümchen:
Sammel frische Blüten und gib sie auf ein Butterbrot. Ein wenig salzen und schon hast du einen gesunden Snack.
2. Veilchen
Sie sind eine der ersten Blumen, die Farbe auf unsere Wiesen bringen. Die kleinen violettfarbenen Blumen bringen aber auch Farbe ins Essen. Es gibt mehrere Veilchenarten, die man alle bedenkenlos essen kann.
So verwendest du Veilchen:
In der Antike wurden Veilchen gegen Melancholie eingesetzt. Die moderne Naturheilkunde sagt ihnen eine starke Wirkung im Kampf gegen Erkältungen nach. Veilchen sind kleine, wunderschöne und intensiv süßlich duftende Blumen voller Vitamine und Mineralien.
Sie passen wunderbar in Salate, Tees und Wildkräuter-Aufstriche.
Wie schmecken Veilchen?
Die Blüten des Duftveilchens schmecken besonders gut – sie sind angenehm süßlich. Ihr liebliches Aroma ist ideal, um Süßspeisen zu verfeinern. Die Blätter der Frühlingsblume kannst du ebenfalls essen, sie schmecken angenehm mild und machen sich gut im Salat.
Das steckt in Veilchen:
Saponine, Bitterstoffe, Alkaloid Violin, den blauen Farbstoff Cyamin, Eugenol, Flavonoide, Glykoside, Salizylsäure.
Rezept-Tipp: Veilchen-Sirup
Vermische Wasser und Zucker, lass den Mix aufkochen, bis sich der Zucker auflöst. Nach dem Auskühlen gibst du Veilchen und Zitronensäure* dazu. Jetzt muss der Sirup noch drei Tage ziehen und schon ist er fertig. Eine ausführliche Anleitung für Veilchen-Sirup kannst du hier finden.
3. Taubnessel-Blüten
In voller bunter Blütenpracht findest du Taubnesseln an Waldrändern und im Halbschatten. Die purpurfarbenen Blüten sollen laut Volkskunde vor allem für Männer gut sein. Die weißen Blüten für Frauen und die gelben für Kinder. Leicht süßlich schmecken sie alle.
So verwendest du Taubnessel-Blüten:
Du kannst die Blätter der Taubnessel wie Spinat zubereiten oder sie in den Wildkräutersalat rühren. In Taubnesseln stecken schleimlösende Saponine – wenn du also gerade erkältet bist, macht sich der Verzehr besonders bezahlt.
Sie eignen sich auch als schmackhafte Deko, da sie nicht sofort die Blätter hängen lassen. Die Blüten und Blätter können getrocknet und in Tee verwendet werden.
Wer noch nach einem Farbtupfer in seiner Wildkräutersuppe sucht, der liegt mit Taubnesseln einfach immer richtig.
Wie schmecken Taubnesseln?
Die Blüten der weißen, gelben und lila Taubnessel haben einen süßlichen Geschmack. Die jungen Blätter schmecken würzig-nussig und kommen deshalb in Salaten und Suppen zum Einatz.
Das steckt in Taubnesseln
Gerbstoffe, Flavonoide, ätherische Öle, Vitamin B und C, Aucubin, Germanium, Kalium, Schleimstoffe, Kieselsäure, Zink, Zirkon.
Rezept-Tipp mit Taubnesseln:
Lass die Blüten am Stiel und stelle sie in ein Glas Wasser. Jetzt hast du einen kleinen bunten essbaren Blumenstrauß. Gegessen werden nur die Blüten. Sie schmecken süßlich.
So stellst du dein eigenes Bärlauchsalz her!
4. Löwenzahn-Blüten
Die strahlend gelbe Blume kennt wohl jedes Kind. Löwenzahn trägt auch den Namen Pusteblume. Löwenzahn findest du auf so ziemlich jeder Wiese. Vor allem gern hat er Hausmauern und Pflastersteine.
Löwenzahn kannst du ab Mitte März sammeln. Manchmal auch schon Ende Februar.
So verwendest du Löwenzahn-Blüten:
Die wunderschönen gelben Blütenblätter der Pusteblume machen sich sehr gut als Deko. Sie hübschen Suppen, Salate und Aufstriche auf. Ebenso kannst du sie in selbst gemachte Kräuterbutter unterrühren, um ihr einen farblichen Akzent zu verpassen.
Löwenzahn-Blüten kannst du aber auch trocknen und sie in den Tee geben. Als Kind haben wir gern Löwenzahn-Honig aus den Blüten gemacht.
Wenn du einzelne Blütenblätter aus dem Blütenkorb zupfst, hast du eine hübsche Dekoration für Kuchen, Salate und Pasta.
Löwenzahnblütentee ist gut für Leber, Galle und Niere.
So schmecken Löwenzahn-Blüten:
Die Blätter des Löwenzahns schmecken leicht bitter und herb. Ganz anders ist das bei den Blüten, die einen süßlichen und blumigen Geschmack auf der Zunge hinterlassen.
Was steckt in den Blüten?
Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, ätherische Öle, Vitamin C und D, Kalium, Magnesium, Zink, Kalzium, Phosphor.
Rezept-Tipp Löwenzahn-Honig
- 2 Handvoll Löwenzahn-Blüten mit einem halben Liter kaltem Wasser übergießen und 4 Stunden ziehen lassen.
- Nun die Blüten und das Wasser aufkochen.
- Wieder über Nacht ziehen lassen.
- Jetzt die Blüten entfernen und ein halbes Kilo Zucker im Wasser auflösen. Eine Stunde lang einkochen, bis die Konsistenz honigartig ist.
- In Gläser abfüllen und schon hast du Löwenzahn-Honig.
In diesem Wildkräutersalat darf Löwenzahn nicht fehlen!
5. Bärlauch-Blüten
Hast du gewusst, dass Bären nach dem Winterschlaf als erstes Mal eine große Portion Bärlauch fressen? Das Wildkraut bringt ihren Organismus in Schwung und kurbelt die Verdauung an.
Dasselbe macht Bärlauch auch mit dem menschlichen Körper. Bärlauch stärkt die Abwehrkräfte. Du kannst sowohl die Blätter als auch Blüten essen.
So verwendest du Bärlauch-Blüten:
Bärlauch-Blüten sind nicht nur ein optischer Hingucker, sondern verleihen jeden Gericht die passende Würze. Streue sie auf ein Brot mit Butter oder Frischkäse. Ein bisschen Zitronensaft, Pfeffer und Salz darüber und schon hast du das perfekte Essen aus essbaren Wildblumen zubereitet.
Streue die Blüten auf Salat, in Suppen oder in Aufstriche. Ihr Geschmack nach Knoblauch entfaltet sich am besten, wenn sie nicht gekocht oder erhitzt werden.
Mein Favorit: Gebratene Zucchini mit frischem Bärlauch und Blüten. Oder ein milder Gurkensalat mit Blüten. Gib die Blumen erst ganz zum Schluss vor dem Essen in das Gericht.
Weil sie viel Aroma mitbringen, machen sich Bärlauch-Blüten auch gut in Kräutersalzen oder Kräuterölen.
Wie schmecken Bärlauch-Blüten?
Die weißen Blüten des Bärlauchs haben ein leichtes Knoblaucharoma. Je früher du sie erntest, desto besser ist es. Je älter die Blüten und auch der Bärlauch, desto bitterer und fasriger wird er. Zudem geht dann der typische Geschmack verloren.
Frische Blüten und Knospen sind sehr zart und zergehen fast auf der Zunge.
Das steckt in Bärlauch:
Viele Schwefelverbindungen, antibiotisch wirkende Aminosäuren. Bärlauch hat die 20-fache Menge Eisen, Vitamin C, Mangan, Magnesium, Vitamine B1 und B2 als Knoblauch.
Rezept-Tipp mit Bärlauch-Blüten:
Die noch geschlossenen Blüten in ihrer grünen Blütenhülle mit Olivenöl anrösten. Mit Salz würzen und genießen. Dazu passt: Vollkornbrot.
Wer lange etwas von dem köstlichen Geschmack haben möchte, der bereitet Bärlauchbutter zu.
6. Gundermann-Blüten
Die lila blühenden Frühlingspflanzen wachsen auf Wiesen und in Blumenbeeten. Sie treten meist in großen Gruppen auf. Die Rede ist vom Gundermann. Von vielen Hobbygärtnern wird er als Unkraut beschimpft und ausgerissen.
Das aber vollkommen zu Unrecht! Denn der Gundermann ist nicht nur eine gute Nahrungsquelle für sehr viele Insekten, sondern darf bei meiner Aufzählung über essbare Frühlingsblumen keinesfalls fehlen.
So verwendest du Gundermann-Blüten
Streue die kleinen Blüten über den Salat, das bringt Farbe ins Essen. Du kannst sie auch für Tees oder Kräutersalz trocken. Sie machen sich ebenfalls gut als farblicher Tupfen in dieser Wildkräutersuppe.
Am schönsten sind die lila Blüten, wenn du sie frisch verwendest. Beim längeren aufbewahren können die getrockneten Blüten Farbe verlieren. Außer du mischst sie unter Kräutersalz, hier werden sie bestens konserviert.
Die Blätter kannst du bei allen Speisen einsetzen, die du sonst mit Thymian oder Minze würzen würdest. Beliebt sind sowohl Blätter als auch Blüten als Würze für Eierspeisen, Kräuterbutter oder Quark.
Wie schmecken Gundermann-Blüten?
Geschmacklich haben die Blüten nicht viel zu bieten, sie sind sehr mild. Umso mehr sorgen sie für optische Farbkleckser im Essen. Die Blätter sind hingegen leicht scharf und erinnern ein bisschen an Lakritze.
Das steckt in den Blüten und Blättern
Gerbstoffe, Saponine, Flavonoide, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Cholin, Kalium, Vitamin C.
7. Schnittlauch-Blüten
Ende April beginnt Schnittlauch an sonnigen Standorten zu blühen. Die rosa bis hellvioletten Blüten locken nicht nur Bienen an, sondern auch uns Menschen. Immer öfter sieht man in Restaurants Rezepte, die mit Schnittlauch-Blüten verziert werden.
Schnittlauch und seine Blüten wirken verdauungsfördernd und regen die Blutreinigung an.
So verwendest du Schnittlauch-Blüten
Zupfe einfach die Blütenblätter aus und streue sie über den Salat. Schnittlauch-Blüten peppen auch den langweiligsten Salat auf.
Sie machen sich auch sehr gut auf dem Brot, das du zuvor mit Butter oder Frischkäse bestreichst. Die lila Blüten passen zu allen Gerichten, die eine gewisse Schärfe vertragen können. Ich gebe sie gern in Kräuteraufstriche.
Wie schmecken die Blüten?
Anders als die doch recht scharfen und würzigen Schnittlauchhalme, sind die Blüten viel milder und sogar leicht süßlich im Geschmack. Je jünger die Blüten sind, desto zarter sind sie. Blüten, die schon lange blühen, sind im Vergleich dazu zäh.
Das steckt in Schnittlauch:
Sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin C, Vitamin K, ätherische Öle und Eisen.
Schnittlauch-Blüten Rezept:
Hast du schon mal von Schnittlauch-Blüten-Essig gehört? Er macht sich ganz wunderbar auf Salat.
Dafür brauchst du
- 30 Blüten
- 500 ml milden Essig
- und ein paar Pfeffer- und Senfkörner
Lasse die Blüten eine Woche in diesem Mix ziehen. Schüttle den Essig jeden Tag und gieße ihn abschließend auf. Der Essig hat jetzt die scharfe Note des Schnittlauchs.
Unser Fazit
Essbare Blüten sollten unbedingt auf den Speiseplan! Sie sehen nicht nur toll aus, sondern enthalten auch viele wichtige Nährstoffe. Du kannst übrigens alle genannten Frühlingsblumen über den Salat streuen. Ein bunter Salat schmeckt viel besser als ein grüner.
Viel Spaß beim Sammeln und Genießen!
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