Südwest Presse: Kommentar zur günstigen Entwicklung der Krankenkassenbeitrage

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Nur gut, dass die Konjunktur so gut läuft. Immer neue
Rekorde bei der Zahl der Arbeitnehmer und deutliche Lohnsteigerungen
sind die Hauptgründe dafür, dass die Krankenkassen finanziell
deutlich besser dastehen als erwartet. Noch vor einem halben Jahr
hatte ihr Spitzenverband stark steigende Beiträge vorhergesagt.
Inzwischen gibt er Entwarnung. Zumindest vorläufig. Für die
Beitragszahler ist das höchst erfreulich. Offen ist allerdings, wie
lange die günstige Entwicklung anhält. Die Mahnung zur Vorsicht ist
nicht Miesepeterei. Sie hat vielmehr handfeste Gründe. Zum einen
wurde in dieser Legislaturperiode eine Reihe von kostenträchtigen
Reformen beschlossen von den Krankenhäusern über die
Gesundheitsvorsorge bis zur besseren Hospizversorgung. Zwar sind die
Ausgaben nicht so schnell gestiegen, wie es die Kassen erwartet
hatten. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Zum anderen dauert
kein Aufschwung ewig. Wenn die Wirtschaft einmal nicht mehr so gut
läuft, rächt sich rasch die Ausgabefreudigkeit in guten Zeiten. Zudem
ticken im Gesundheitsbereich Zeitbomben, etwa steigende
Arzneimittelausgaben aufgrund des medizinischen Fortschritts.
Einsparmöglichkeiten zu finden, ist immer mühsamer und mit weniger
Ruhm verbunden, als neue Leistungen einzuführen. Gut möglich, dass
auch 2018 die meisten Krankenkassen ohne Beitragserhöhungen
auskommen, wenn sie im vergangenen Jahr ihre Reserven erhöhen
konnten. Feststehen wird das erst nach der Bundestagswahl, was Druck
aus der politischen Diskussion nehmen sollte. Klar ist aber auch:
Längerfristig fordert die alternde Bevölkerung ihren Tribut.

Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218

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