19. Februar 2017

New York, ein Dackel und der Hot Dog



Wer zur Mittagszeit durch New York wandert, den wundert vielleicht der Anblick von Schlangen aus Wall Street Bankern in Armani Anzügen, japanische Touristen mit Kamera um den Hals und Strassenmusikanten mit langen Haaren und Gitarre, schicke Verkäuferinnen aus dem Designerladen um die Ecke - alle stehen sie in einer Reihe vor einem kleinen Foodcart mit winzigem Grill und möchten alle nur das eine - einen dieser leckeren Würstchen im fluffigen Brötchen ergattern - den New York Hot Dog. 

Fast nostalgisch kann man werden, wenn man an die Ursprünge des Hot Dogs denkt. Das erste Restaurants, das bereits im Jahr 1871 Hot Dogs mit Sauerkraut verkaufte, stand auf Coney Island, diesem kleinen Strandbad, in dem reiche New Yorker in den 1820er Jahren ihre Sommerfrische verbrachten. Rund 30 Jahre später wurde ein Raddampfer von Manhattan aus eingesetzt und Coney Island von strandhungrigen New Yorkern überflutet. 

Bald wurde es zum Vergnügungszentrum mit Pferderennbahnen, Achterbahnen, Glücksspiel und bayrischen Bier. Und Ausflugs- und Tanzlokalen wie dem Feltman’s, in dem der erste Hot Dog erfunden wurde. So erzählt zumindest eine der zahlreichen Anekdoten über die Entstehung des Hot Dogs.



Deutschstämmige Metzger, die die Würstchen für die Hot Dogs herstellten, hielten gerne den typischen deutschen Dackel als Haustier. Da hier, zumindest für die Amerikaner dieser Zeit, eine nicht zu übersehende Ähnlichkeit zum heißen Würstchen im Brötchen bestand, bekam der Hot Dog kurzerhand seinen Namen. Der Karikaturist Tad Dorgan soll diese Assoziation noch mit einem entsprechenden Bild unterstützt haben.

Seit 1916 wird an jedem 4. Juli, dem amerikanischen Nationalfeiertag ein Hot Dog Wettessen in New York City ausgetragen. Doch auch im Rest der Welt gewann er an Bedeutung - so macht es zumindest den Eindruck, wenn man an einem Samstag Nachmittag gerade die Kassenschlange bei IKEA erfolgreich passiert hat, seine 7 Sachen in den Einkaufswagen geräumt hat und dann Richtung Ausgang steuern will. Richtig, noch eine Schlange - und zwar die zum Hot Dog Verkauf. Bei IKEA und auch im restlichen Schweden werden zusätzlich Röstzwiebeln auf den Hot Dog gestreut, manchmal auch Sauerkraut oder Krautsalat. 




Natürlich gehören zu einem Hot Dog ein weißes Brötchen, ein Frankfurter Würstchen, Ketchup, Mayonnaise und Gurken - Relish. Manch einer verfeinert sie mit Senf und Sauerkraut, wer möchte mit gebratenen Zwiebeln.

Ich habe ein paar Varianten für Euch, alle selbstgemacht und fruchtig, exotisch und lecker - für 4 Personen:






Mango - Gurken - Relish

1 reife Mango
1 große Bio-Salatgurke
1 rote Zwiebel
1 rote Chilischote
1 Bio-Limette
Koriander

Gurke waschen und Mango schälen und dann beides mit dem Gemüseschäler in Streifen schneiden. (Alternativ kann man natürlich auch kleine Würfel schneiden). Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden, ebenso wie die Chili längs halbieren.

Limette waschen und die Schale fein abreiben. Limettenschale mit Gurke, Mango, Zwiebel und Chili in einer Schale mischen, salzen und pfeffern. Limette auspressen und den Saft mit 2 EL Öl zum Relish geben.



Cranberryketchup 

200 g Cranberries
150 g brauner Zucker
1 EL Salz
1 EL Sherry-Essig
1/2 TL Garam Masala

Cranberries, Zucker, Salz, Essig und einer Tasse Wasser zusammen aufkochen, dabei immer wieder umrühren, bis die Cranberries aufgeplatzt sind und die Masse etwas dickflüssig ist. bis die Cranberries zerfallen sind. Garam Masala unterrühren, alles pürieren und in mit heißem Wasser ausgespülte Flaschen geben.

Wer den Ketchup etwas feiner möchte, kann ihn noch durch ein Sieb drücken.

Hagebuttenketchup 

500 g Hagebutten
3 Schalotten
1 rote Chilischote
2 EL Öl
200 g Zucker
150 ml Apfelessig
Salz, Pfeffer

Die Hagebuttenstiele und den Blütenansatz entfernen, die Früchte halbieren und die Kerne herauskratzen. Die Früchte mit einem großen Messer hacken. Die Schalotten fein würfeln. Die Chilischoten halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden.
Die Schalotten im heißen Öl andünsten. Die Hagebutten und den Chili zugeben und kurz mitdünsten. Den Zucker, den Essig und eine Tasse Wasser zugeben. Salzen und pfeffern. Im geschlossenen Topf kochen lassen, immer wieder umrühren bis sie Masse etwas dickflüssig geworden ist. Pürieren und in mit heißem Wasser ausgespülte Flaschen geben.
Wer den Ketchup etwas feiner möchte, kann ihn noch durch ein Sieb drücken.

Grundrezept Mayonnaise 

200 ml Öl
1 Ei
1 TL Zitronensaft oder Essig
1/2 TL Senf
Salz, Pfeffer

Alle Zutaten in ein hohes Rührgefäß geben. Einen Mixstab auf den Boden setzen und langsam nach oben ziehen. Wird die Mayonnaise von der Hand gerührt, erst das Ei, Senf und etwas Salz schaumig verrühren und dann nach und nach etwas Öl kräftig unterschlagen.

Für eine Limetten - Mayonnaise

Einen halben Bund Koriander feingehakt und die Schale einer Bio Limette unterrühren. Den Saft der Limette ebenfalls zugeben.

Für eine Papaya Curry - Mayonnaise 

Papaya fein haken, Limettensaft, Chili- und Currygewürz zugeben.

Und wer möchte, kann auch die Brötchen selbst backen: 

500 g Weizenmehl
250 ml warme Milch
50 g weiche Butter
1 Würfel Hefe
1 Ei
1 TL Salz
2 EL Zucker
1 Eigelb verrührt mit 3-4 EL kaltem Wasser

Die Hefe mit etwas Zucker und ein bisschen Milch auflösen. Zusammen mit dem Zucker, dem Salz und dem Mehl in eine Schüssel geben. Während des Knetend immer wieder Milch zugeben. Wenn der Teig eine Masse ergibt die Butter und das Ei zugeben und ebenfalls verkneten. Abdecken und 1 Stunde gehen lassen. Den Backofen auf 170 Grad vorheizen. Nach einer Stunde, der Teig müsste auf die doppelte Größe gewachsen sein, noch einmal durchkneten und in 8 Teile aufteilen. In längliche Brötchen formen (dabei vielleicht an der Länge der Würstchen orientieren) und auf ein Backblech legen. Bevor sie in den Backofen geschoben werden noch ca. 25 Minuten gehen lassen. Dann mit der Eigelb - Wasser - Mischung bestreichen und 20 Minuten backen.

Wer sie nicht gleich isst, einfrieren oder zumindest in einen Frischhaltebeutel legen.


Bon appetit.

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