Seit eineinhalb Jahren kauft die EZB Anleihen
in der Hoffnung, sie könnte damit der wirtschaftlichen Probleme in
Europa Herr werden. Damit hat sie sich allen Beteuerungen zum Trotz
längst zum Handlanger der Politik gemacht, weil sie bald auf jeder
dritten Staatsanleihe in Europa sitzt. Das wäre noch nicht mal so
schlimm, wären wenigstens die ökonomischen Folgen des
Dauer-Geldregens positiv. Pustekuchen. Die EZB schürt die
Blasengefahr an Aktien- und Immobilienmärkten, da sich die Preise
dort teilweise immer mehr von realen Werten entfernen. Sie zwingt
Privatinvestoren bei der Altersvorsorge, immer riskanter anzulegen,
da für Kleinsparer kein Platz im großen Anleihengeschäft ist. Sie
enteignet diese Sparer, weil die Inflation einen Teil wegfrisst. Sie
trägt dazu bei, dass Staaten dringend notwendige Reformen immer
weiter verschieben können. Und in Italien zeichnet sich auch dank
EZB-Hilfe schon ab, dass Steuerzahler wieder Banken retten müssen und
nicht, wie es EU-Regeln vorschreiben, Eigentümer und Gläubiger.
Falscher kann eine Geldpolitik kaum sein.
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