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Die Kosten im Singlehaushalt – Allein ist das Leben teurer

stevepb / Pixabay

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Wer allein als Single lebt, hat relativ gesehen fast immer höhere Kosten als ein Paar oder eine Familie. Das fängt bereits mit der Wohnungsmiete an, die der Single ganz allein bestreiten muss. Hinzu kommt, dass gerade in den Großstädten die paradoxe Regel gilt, je kleiner das Appartement, desto höher der Quadratmeterpreis. So gibt ein Single oft mehr Geld für eine 30 qm Wohnung aus als ein Paar oder eine Familie mit einem Kind für eine doppelte so große Wohnung. Ähnliches gilt auch für die die anderen Fixkosten, die das Wohnen mit sich bringt: Strom, Heizung, Wasser, aber auch Telefon, Internet, Kabelfernsehen etc. Vor allem beim Strom machen sich die Mehrkosten für den Single bemerkbar. Zwar verbraucht ein Ein-Personen-Haushalt weniger Strom als beispielsweise eine vierköpfige Familie, doch der Preis setzt sich nicht nur aus dem Verbrauch, sondern aus einer fixen Grundgebühr plus den verbrauchten Kilowattstunden zusammen. Und auch der Mehrverbrauch einer großen Familie ist längst nicht so signifikant, wie man meinen könnte.

Statistisch gesehen verbraucht ein durchschnittlicher Singlehaushalt 2700 kWh pro Jahr, ein Paar jedoch nur 500 kWh mehr und auch ein Vierpersonenhaushalt verbraucht nicht etwas das Vierfache sondern lediglich 1700 kWh mehr als der Singlehaushalt

(Quelle: Stromspiegel für Deutschland 2014 http://www.die-stromsparinitiative.de/stromspiegel/stromverbrauch-vergleichen-stromspiegel/index.html)

Ähnliches gilt auch für die Heizkosten. Beim Gaspreis fällt ebenfalls ein Grundpreis an, der unabhängig vom Verbrauch gezahlt werden muss und gerade im Vergleich zu Zwei-Personen-Haushalten schneidet der Singlehaushalt bei den relativen Kosten schlecht ab. Da sich Heizkosten eher über die Wohnfläche berechnen, sind vor allem Singlehaushalte mit einer größeren Wohnung deutlich im Nachteil. Daher nutzt es unter dem Strich auch wenig, als Single zu versuchen, die hohen Quadratmeterpreise für ein kleines Appartement zu umgehen und sich dafür den Luxus einer etwas größeren Wohnung zum niedrigeren Quadratmeterpreis zu leisten, denn spätestens bei den Heizkosten zahlt der Single wieder gehörig drauf. Ein Festnetzanschluss, ein Internetanschluss und die Kosten für Kabelfernsehen und die Rundfunkgebühren sind weitere Posten, die der Single allein tragen muss, während sie bei Paaren oder Familien in den meisten Fällen auf zwei Personen verteilt werden.

Kreditgebende Banken gehen daher bei Singlehaushalten von monatlichen Lebenshaltungskosten in Höhe von etwa 600 Euro aus, wohingegen für Ehepaare nur 800.- Euro veranschlagt werden, für beide Personen zusammen natürlich. Pro Kind werden weitere 200,- Euro gerechnet, so dass eine Familie mit zwei Kindern rechnerisch auf die selben Kosten kommt wie zwei Singlehaushalte. Dazu kommen natürlich auch noch die höheren Steuern, die ein Alleinstehender zahlen muss, so dass der Singlehaushalt finanziell alles in allem wesentlich schlechter dasteht als ein Paar oder eine Familie mit Kindern.

Auch das Einkaufen ist für Singles wesentlich teurer als für den Mehrpersonenhaushalt. Je kleiner die Verpackungseinheit, desto höher der Preis, diese Regel zieht sich durch alle abgepackten Waren, ganz gleich ob es sich um Milchprodukte aus dem Kühlregal handelt, um Teigwaren oder Reis, Kekse oder Süßigkeiten. Ein Spar Tipp: bei lange haltbaren Waren sollten auch Singles öfter zur Großpackung greifen und ansonsten viel auf frische Ware statt Abgepacktes zurückgreifen, denn wo nach Kilopreis abgerechnet wird, wie bei Obst, Gemüse und frischen Fleisch- und Wurstwaren ist der Single mit kleineren Mengen preislich im Vorteil.

Auch bei Versicherungen, Unterhaltungskosten für ein Auto und bei Urlaubsreisen haben Singlehaushalte das Nachsehen. Versicherungen bieten für Paare und Familien oft Spartarife an, die Alleinstehenden verwehrt bleiben. Die Kosten für die KFZ Steuern und die Haftpflicht- oder Kaskoversicherung muss ein Singlehaushalt ebenso allein tragen, während sie in Mehrpersonenhaushalten mit nur einem Auto geteilt werden können und oft werden von der Versicherung auch günstigere Konditionen für einen Zweitwagen angeboten. Bei Bahn- oder Flugreisen, bei denen oft vergünstigte Preise für einen zweiten oder dritten Reisepartner angeboten werden, muss der Single ebenfalls den vollen Preis allein zahlen und auch die Übernachtung im Einzelzimmer ist nicht etwa nur halb so teuer wie das Doppelzimmer, im Gegenteil, oft kostet es den Alleinreisenden noch einen Aufschlag. Dennoch gibt es viele Tipps, wie auch Singles und Alleinstehende beim Wohnen, beim Einkaufen und im Alltag viel Geld sparen können.