Ich habe viel über meinen Hund erzählt. Er hat mich auf meinen Touren begleitet, mich zum Lachen gebracht und mir unzählige Geschichten zu erzählen ermöglicht. Jetzt lehrt er mich das Altern. Sein Körper hat sich verändern. Die Wirbelsäule steht heraus, ich kann seine Rippen zählen. Dafür hat er einen Bauch bekommen. Wenn wir eine Zehn-Minuten-Runde schaffen, hat mein Hund einen guten Moment. Und trotzdem liebt er das Leben. Wie sonntags, wo er unbedingt einen Abhang hinunter kraxeln musste. Später schob ich ihn herauf.
Scheiße! Das Pferd war weg! Mia rannte über die Koppel. Die Cowboystiefel waren kacke. Klar, zum Reiten hatte der kleine Absatz seine Berechtigung. Schließlich wollte Mia nicht wegen glatter Sohlen durch die Steigbügel rutschen und bei einem Sturz womöglich hängen bleiben. Aber auf der Wiese stolperte sie. Huch! Mia schlug mit dem Gesicht auf. Das Gras war warm und weich und roch – eindeutig! Okay, dachte sie resigniert. Alte Indianerweisheit: Ist die Scheiße noch am Dampfen, kann das Pferd nicht weit gelaufen sein. Das bestätigte sich, als Mia sich aufrappelte: Völlig frei – ohne Sattel und Trense – galoppierte ihre Schwester in den Sonnenuntergang. CC0 Pexels