HALLEIPZIG – Leipzig und Halle werden eins?

Mitteldeutschland ist ein Doppelstern-System. Alles steht und fällt mit den Städten Halle (Saale) und Leipzig. Die sind nur 30 km entfernt. Die eine Stadt befindet sich in Sachsen-Anhalt, die andere im Freistaat Sachsen. Und es gibt immer wieder Bestrebungen, dass beide Städte näher zusammenrücken. So gab es lange Zeit auf den alten S-Bahnen zwischen beiden Strecken den Schriftzug HALLEIPZIG. Und es gibt ja auch den Flughafen Halle-Leipzig. Da liegt es nicht fern, dass es da immer wieder Gemunkel gibt, dass Halle von Sachsen-Anhalt nach Sachsen übergeht oder gar von Leipzig eingemeindet wird. Ist das realistisch?

Schon vor ein paar Jahren – bevor die „S-Bahn Mitteldeutschland“ im Zuge des City-Tunnels in Leipzig neu erfunden wurde, gab es immer wieder Gedanken von Politikern, Halle und Leipzig zu fusionieren. Dabei gibt es seit jeher zwischen beiden Städten Animositäten wie zwischen Sachsen und Preußen oder wie zwischen München und Nürnberg oder, oder, oder. Es war mal von „Halzig, die Metropolregion Mitteldeutschland“ die Rede. Hintergrund war damals eine angestrebte Fusion der Sparkassen und außerdem die Pendlerströme zwischen beiden Städten. Das hielt man damals für wenig realistisch.

Trotzdem kommen solche Dinge immer wieder auf. So hieß es vor einem knappen halben Jahr, dass es nur noch rund ein Jahr dauern würde, bis Leipzig Millionenstadt werden würde, weil die Sadt einen Zuwachs von rund 230000 Einwohnern bekommen würde, da Halle eingemeindet werden würde. Schließlich würde die Saalestadt vom Leipzig-Image profitieren. An dem Tag war der 01. April. Das war also ein Scherz. Aber damit immernoch nicht genug. Die Spinnereien rund um eine Großstadt-Fusion lassen nicht ab.

Aktuell heißt es, dass die Stadt Halle (Saale) und der komplette Saalekreis nach Sachsen übertreten sollen. Damit würde sich der Freistaat bis ins Harzvorland ausdehnen. Denn bei einem solchen Vorhaben würden neben Halle noch unter anderem die Städte Bad Dürrenberg, Landsberg, Merseburg und auch die im Harzvorland gelegene Stadt Querfurt mit zu Sachsen kommen. Und der südlicher gelegene Burgenlandkreis mit Naumburg, Weißenfels und Zeitz wäre eine anhaltinische Exklave.

Ich halte das für völlig unrealistisch. Zumal auch nicht unbedingt ein großer Sinn dahinter steckt. Denn mit dem Ganze mit schwingt ja die immer wieder kursierende Fusion der mitteldeutschen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum neuen Bundesland Mitteldeutschland. Was soll man denn – falls so etwas tatsächlich zukunftsfähig sein sollte – vorher noch großartig die Grenzen verrücken?

Wie dem auch sei – Man soll doch bitteschön die großen Städte Leipzig und Halle mit ihrer großen Tradition und Geschichte so belassen, wie sie sind. Eine Fusion wird immer mal wieder diskutiert. Aber mal ehrlich: Es kommt ja auch niemand auf die Idee, dass Mannheim und Ludwigshafen fusionieren sollen. Und die Städte haben im Vergleich zum mitteldeutschen Doppelstern-System sogar eine halbwegs gemeinsame Geschichte. Also lassen wir das Alles mal lieber, wie es ist. Ob es irgendwann mal ein Bundesland Mitteldeutschland geben wird oder nicht, ist eine ganz andere Diskussion. Aber die beiden zentralen Städte bleiben bitte getrennt, oder?

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