Allg. Zeitung Mainz: Schräges Bild / Kommentar zum Bildungsbarometer von Alexandra Eisen

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Politiker tun gut daran, den Bürger gut zuzuhören –
nicht nur dann, wenn gerade wieder Wahlen anstehen. Bei der Fülle von
Wünschen und Forderungen, die dann bei Befragungen zutage kommen,
ergibt sich aber nicht immer ein aussagekräftiges Bild. So werden
manche wohlfeilen Wünsche an die Politik vom Bürger dann doch
relativiert, wenn es an die Frage nach der Finanzierung geht. Das
zeigt auch das aktuelle ifo-Bildungsbarometer. Mehr Geld für Bildung?
Ja logisch – aber nicht von meinen Steuergeldern. Auch die
interessante Methodik der Statistiker, Bürger vor der Befragung mit
unterschiedlichen Informationen zu füttern, wirft ein eher schräges
Bild auf deren Wünsche. So befürworten mehr Menschen zusätzliche
Ausgaben für die frühkindliche Bildung, wenn sie um deren positive
Wirkung wissen. Es ist wenig überraschend: Dem Volk aufs Maul zu
schauen muss nicht zwangsläufig zur Erhellung beitragen. Auch ohne
Nachdenken und Differenzierung lässt sich eben eine Meinung bilden.
Trotz berechtigter Vorbehalte gegenüber Befragungen können sie aber
dennoch relativ eindeutige Stimmungen abbilden, die die Politik nicht
übergehen sollte. Und dazu gehört sicher die Forderung nach mehr
Vergleichbarkeit und Einheitlichkeit bei der Bildung. Bei allem
Verständnis für den Wunsch von Landespolitikern, sich wenigstens bei
diesem Thema vom Bund nicht ins Handwerk pfuschen zu lassen und ein
eigenes Profil zu haben: Es kann nicht länger sein, dass es bei
Kita-Qualitätsstandards, Bildungsplänen und Schulstrukturen solch
enorme Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt.

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de



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