Montag, 31. August 2015

Weniger Krebsfälle durch die Antibabypille, das beweist eine neue Studie.

Studie: Frauen, die die Antibabypille nehmen, haben anscheinend langfristig ein geringeres Risiko, an Gebärmutterkrebs zu erkranken. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forscherteam, das Daten aus 36 Studien ausgewertet hat.

Oft verteufelt, jetzt zeigt sich sie beugt Krebs vor!
In der Fachzeitschrift "Lancet Oncology" berichten die Wissenschaftler: In den Industrienationen wurden durch die Pille in den vergangenen 50 Jahren etwa 400.000 Fälle von Gebärmutterkrebs bei Frauen unter 75 Jahren verhindert. Etwa die Hälfte davon im vergangenen Jahrzehnt.

Anders formuliert gilt für Frauen in Industrienationen:

  • Von 1000 Frauen, die nie die Antibabypille genommen haben, erkranken 23 vor ihrem 75. Geburtstag an Gebärmutterkrebs.
  • Von 1000 Frauen, die fünf Jahre lang die Antibabypille genommen haben, erkranken 17 vor ihrem 75. Geburtstag an Gebärmutterkrebs.
  • Von 1000 Frauen, die zehn Jahre lang die Antibabypille genommen haben, erkranken 13 vor ihrem 75. Geburtstag an Gebärmutterkrebs. ... 

Die Forscher konnten auf Informationen von rund 27.000 Frauen zugreifen, die an dem Krebs erkrankt waren, sowie von rund 115.000 Frauen, denen dieses Schicksal erspart blieb. Die Studien, die sie ausgewertet haben, fanden in Nordamerika, Europa, Asien, Australien und Südafrika statt.

Finanziert wurde die Studie vom britischen Medical Research Council, einer staatlichen Institution, also nicht von der Pharmaindustrie.

Frauen, die in ihren Zwanzigern die Pille genommen hätten, würden noch mit 50 Jahren und auch danach von der Schutzwirkung profitieren, wenn diese Krebsform häufiger auftreten, sagt Valerie Beral von der britischen Oxford University, eine der Leiterinnen der Studie. "Man hatte früher die Sorge, dass die Pille Krebs auslöst. Aber jetzt zeigt sich, langfristig verringert sie das Krebs-Risiko." Laut der Studie haben seit Einführung der Pille in den Sechzigern etwa 400 Millionen Frauen(!) in Industrienationen das Verhütungsmittel genutzt.

Schutzwirkung auch bei geringerem Östrogengehalt
Obwohl neuere Pillen deutlich geringere Mengen Östrogen enthalten als die der ersten Generation, habe sich die Schutzeffekt nicht verringert, berichten die Forscher zudem.

Gebärmutterkrebs ist die vierthäufigste Krebsform bei Frauen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich etwa 11.500 Frauen daran, etwa 2400 von ihnen sterben an dem Krebs. Als Risikofaktoren für diesen Krebs gelten eine besonders frühe erste Regelblutung sowie ein spätes Einsetzen der Wechseljahre, Kinderlosigkeit, Erkrankungen der Eierstöcke sowie eine Östrogentherapie in den Wechseljahren. Die Antibabypille hat auch unerwünschte Nebenwirkungen, -keine Frage- diese aber sind scheinbar bei weitem geringer als ihr Nutzen. Denn die Antibabypille hat Hunderttausende Krebsfälle verhindert!
Quellen: Fachzeitschrift "Lancet Oncology"Robert Koch-Institut, u.a.