Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Isolde Stöcker-Gietl zur Trunkenheitsfahrt des FW-Politikers Bernhard Pohl

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Ein ehemaliger bayerischer
CSU-Landtagsabgeordneter verursachte 1983 einen Verkehrsunfall unter
Alkoholeinfluss, bei dem ein Mensch starb. Später wurde er
Wirtschafts- und Verkehrsminister. Ein früherer Regensburger
CSU-Landtagsabgeordneter kassierte eine Strafe wegen Unfallflucht und
Verkehrsgefährdung. Ein SPD-Bundestagsabgeordneter wurde kürzlich
wegen einer Fahrerflucht belangt. Der FW-Vizefraktionsvorsitzende
Bernhard Pohl befindet sich mit seiner Trunkenheitsfahrt zwar in
prominenter Gesellschaft und doch ist sein Fall anders zu bewerten.
Pohl, der notorische Wiederholungstäter, hat auch in seinem Auftrag
als Politiker versagt und muss jetzt schleunigst die Konsequenzen
ziehen. Politiker haben Vorbildfunktion. Ein guter Leumund ist
selbstverständlich, wenn man sich als Bürgervertreter wählen lassen
will. Diesen hat Pohl verspielt. Die Alkoholfahrt nach dem
Landtags-Sommerfest war das Tüpfelchen auf dem i. In einer langen
Reihe von Verkehrsdelikten in den vergangenen Jahren findet sich auch
ein Unfall mit tödlichem Ausgang und eine Verurteilung wegen
Verleumdung. Ein Rücktritt auf Zeit und Bahnfahren bis zum Ende der
Legislaturperiode reichen als Entschuldigung und Zeichen der Einsicht
nicht mehr aus. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, der ja sonst nie
um klare Worte verlegen ist, sollte schleunigst die Notbremse ziehen.
Viel Zeit hat er nicht mehr. Verkehrsrowdy Pohl steuert schon auf den
Totalschaden zu.

Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
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