Es
war also mitten in der Nacht. Gerade hatte ich den letzten Patienten in der
Notaufnahme versorgt, die restlichen Patientin schliefen friedlich, und so
dachte ich mir: „Ha. Das wäre eine gute Gelegenheit auch zu schlafen. Wozu
sonst gibt es ein Dienstarztbett?!“
Ich
wanderte also zur Pforte, auf dass mir die dort anwesende Dame den Schlüssel
zum Ruhezimmer leihen würde.
„Wollen
sie den wirklich haben?!“, fragte die Pfortendame misstrauisch.
„Äh
ja, warum nicht?“
„Na
da war gerade ein neuer Patient hier. Den habe ich gerade zu euch
rübergeschickt.“
„Oh
nein, was hat er?“
„Armschmerzen!“
Armschmerzen,
dachte ich mir, das ist doch kein internistisches Problem. Das wird bestimmt
ein chirurgischer Patient. Wobei natürlich:
„Rechter
oder linker Arm?“
„Oh
hm ich glaube rechts“, sagte die Pfortendame.
Gut!
Internistische Probleme haben in der Regel nichts mit dem rechten Arm zu tun!
Außerdem
no risk – no fun
und YOLO:
Ich
nahm den Schlüssel, erreichte glücklich das Dienstarztbett, machte einen Stapel
aus Dienstarzttelefon, Schlüssel und Notizzetteln und ging schlafen.
Hier
rief sogleich die Notaufnahmeschwester an: Da wäre ein Patient mit Schmerzen im
rechten Arm. Der hätte Angst, er hätte einen Herzinfarkt. – Jaja, sie wüsste
das wäre prinzipiell der falsche Arm für einen Herzinfarkt, doch was will man
machen. Ein Arzt muss her.
Ich
ging also hin, aber der Patient hatte überhaupt keinen Herzinfarkt, nur
unspezifische Schmerzen in der rechten Hand.
P.S. Ernsthaft, ich habe keine Ahnung ob Heuschrecken wirklich Extraherzen in den Beinen haben. Bin ich Tierarzt?!
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