Das Neueste

For Honor ist Ubisofts interessantestes Spiel seit Jahren (Preview)

 

for honor preview 01

Ich stürze mich mit dem Schwert in der Hand ins Kampfgetümmel. Inmitten des Chaos entdecke ich eine ernsthafte Bedrohung. Ich wate durch das Gemetzel zu ihm und der Zweikampf beginnt. Wenige Augenblicke später ist er tot. Zwei seiner Kameraden stürzen sich auf mich, um ihn zu rächen. Ich bin nervös. Ich weiß, dass ich nicht gewinnen werde. In dem Moment erkannte ich - For Honor hat mich in seinen Bann gezogen.

Vor ein paar Wochen kündigte kündigte Ubisoft auf der E3 For Honor an, ein Spiel, das wie eine Mischung aus Chivalry und Dynasty Warriors wirkt. Es überraschte, dass das Spiel nicht nur angekündigt wurde, sondern auch bereits spielbar war. Noch überraschender war, dass For Honor bereits in seiner frühen Form gut spielbar und einer der Titel ist, die man unbedingt im Auge behalten sollte.

An Ubisofts Stand wurden YouTubers, Journalisten und andere Interessierte in kleinen Gruppen in einen abgedunkelten Raum geführt, in dem TV-Monitore in Vierergruppen an der Wand hingen. Gleich zu Beginn wurde mitgeteilt, dass Film- und andere bildliche Aufnahmen der dessen, was man spielen durfte, untersagt sind, weshalb hier meine Eindrücke und einige von Ubisoft zur Verfügung gestellte Screenshots folgen.

In der E3 Demoversion konnte man nur als Knight (Ritter) spielen. Die anderen beiden Fraktionen, Samurai und Wikinger, waren nicht verfügbar. Gleich nach dem Start der Demoversion konnte ich meinen Ritter persönlich gestalten (customize), wobei mehrere Rüstungsoptionen zur Verfügung standen. Die Zeit war allerdings zu kurz, um festzustellen, ob diese sich nur rein optisch voneinander unterscheiden oder auch verschiedene Vorteile/Boni bieten. Interessant ist, dass man auch als weiblicher Ritter (Ritterin?) spielen kann, was sicher so manchen Rollenspielfan freuen wird. Die Vorstellung, eine tolle Kämpferin wie Brienne of Tarth zu sein, ist verlockend. Jeder Krieger ist mit einer einzigartigen Waffe ausgestattet, doch ich konnte nur eine ausprobieren.

Nach einem kurzen Turorial, in dem die Steuerung erklärt wurde, stieg ich in Dominion ein, einen Vier-gegen-vier-Multiplayermodus, in dem zwei Team um die Herrschaft über drei Zonen auf dem Schlachtfeld kämpfen. Wenn ein Match beginnt, werden Sie ein Schlachtfeld sehen, auf dem es von Soldaten nur so wimmelt. Dutzende weniger starker Ritter kämpfen auf der Karte, stets bemüht, die drei Zonen unter ihre Kontrolle zu bringen. Diese Feinde sind nur Futter für die Schwerter der Spieler und haben kaum Bedeutung: sie werden nie eine Zone für Sie erobern (oder Ihren Feind) und Sie können sie mit einem einzigen Schlag erledigen, was pro Ritter einen Punkt bringt. Als ich loslief, um zu versuchen, die Zonen vor meinen Rivalen zu erobern, drückte ich wie wild den R1 Button des PS4 Controller, um einige dieser Feinde niederzumähen, um beim Punktesammeln und Säubern einer Zone zu helfen.

Als der Kampf anfing, gingen dutzende Soldaten, verbündete wie Feinde, aufeinander los. Ich begann, mein Schwert zu schwingen, und erledigte mühelos mehrere anonyme Gegner. Meine Armee und ich eroberten rasch die erste Zone. Wir rückten auf die zweite vor und wandten erneut dieselbe Taktik an (also wildes Schwertschwingen). Als alle Feinde besiegt waren, die wir sehen konnten, gehörte die Zone noch nicht uns. Irgendjemand von der gegnerischen Armee musste noch in der Gegend sein. Ich blickte mich um – da war er auch schon. Ein Soldat, der größer war als der Rest, ein anderer menschlicher Spieler. Dies würde kein leichter Zweikampf werden.

Ich konnte mit Müh' und Not gewinnen. Beim nächsten Mal und dem Mal danach hatte ich nicht so viel Glück, aber mein Puls beschleunigte sich, wann immer ich einen neuen von einem Spieler kontrollierten Feind erspähte. Ich versuchte, mich mit meinen Teamkameraden zu koordinieren, um mit ihnen zusammen das gesamte Schlachtfeld zu erobern, aber leider ohne Erfolg. Ich ließ mich stattdessen von dem Chaos rund um mich mehr oder weniger verschlucken, was zur Folge hatte, dass ich fast nur noch reagieren konnte. Ich bin mir sicher, dass dieses Verlangen, mich blind ins Getümmel zu stürzen, nachlassen wird, wenn ich For Honor erst einmal länger als 15 Minuten gespielt haben werde, aber es war berauschend. Ich werde nie wissen, wie ist ist, in einem richtigen mittelalterlichen Kampf auf Leben und Tod bestehen zu müssen, (zum Glück), aber was ich hier spielte kam in Verbindung mit meinen hektischen versuchen, inmitten des Chaos eine Kampfstrategie zu entwickeln, nah an meine Vorstellung von mittelalterlichen Schlachten heran.

Zonen zu erobern, macht Spaß, doch das richtige Vergnügen begann erst, als ich meinen ersten gegnerischen Spieler erblickte. Wenn Sie auf einen richtigen Spieler treffen, können Sie nicht einfach wild um sich schlagen, um ihn zu besiegen, wie es bei den von der AI gesteuerten minderen Kämpfern möglich ist. Sie begeben sich stattdessen in eine Duellstellung, die aktiviert wird, indem man den L2 Button auf dem PS4 Controller gedrückt hält. Sobald Sie sich in dieser Duellstellung befinden, rückt die Kamera näher an Ihren Charakter heran und blendet so das Chaos rund um Sie weitgehend aus. Nun wird der Kampf zu einer wohlüberlegten Serie von Angriffen. Jeder Spieler nützt dabei ein Steuerungssystem, das Ubisoft ‘The Art of Battle’ (Die Kunst des Kampfes) nennt. Jeder Spieler kontrolliert die Richtung/Position seines Schwerts mit dem rechten Analogstick. Das gilt für Angriff wie Verteidigung. Wenn Sie zum Beispiel über Kopf ausholen möchten, müssen Sie den rechten Analogstick hinauf drücken und entweder R1 für einen leichten oder R2 für einen starken Schlag drücken. Um als Gegner diesen Schlag abzublocken, müssten Sie den rechten Analogstick hinauf drücken und warten , bis das Schwert des Gegners auf Ihres prallt.

Die Steuerung in den Duellen wirkt so, wie ich mir vorstelle, dass man Zelda: Skyward Sword steuern würde, gäbe es die Bewegungssteuerung (motion-tracking technology) der Wii nicht. Die Duelle sind so hektisch, wie man es erwarten würde, und geradezu beängstigend, wenn man es mit zwei oder mehr Gegnern zu tun bekommt. Doch das Ziel von Dominion war der interessanteste Aspekt der Demoversion. Es besteht nämlich nicht darin, Punkte zu sammeln oder Zonen zu beherrschen, sondern darin, das feindliche Team vollständig auszulöschen. Und die Regeln dafür sind es vermutlich, die For Honor so interessant machen.

Um den Feind endgültig eliminieren zu können, müssen Sie nämlich verhindern, dass er wieder ins Spiel einsteigen (respawn) kann. Um zu verhindern, dass er „respawnt“ müssen Sie über genügend Punkte verfügen und noch dazu die Zonen beherrschen. Es gibt in For Honor keine Abkürzung zum Sieg. Sobald Sie 1000 Punkte gesammelt haben, bricht das gegnerische Team auseinander und seine Mitglieder können nach dem Tod nicht mehr ins Spiel zurückkehren (respawn). Mein Team erreichte diese Marke zuerst. Ich dachte, dass es einfach wäre, die Versprengten zu jagen, sie zu töten und das Spiel zu gewinnen. Warum auch nicht?

Falsch gedacht.

Wir verloren das Match. Dieser Vorgeschmack des Sieges verflog rasch. Die verbliebenen Mitglieder des feindlichen Teams eroberten die von uns gehaltenen Zonen, stahlen die Punkte, die wir verdient hatten und zerstörten unser Team. Einige Male war ich der einzige Überlebende meines Teams, schlich auf dem Schlachtfeld herum, um Zonen zurückzuerobern und gefallene Kameraden wiederzubeleben, aber letztlich wurden wir überrannt. Die Strategie des Gegners war einfach besser.

Ich bin entschlossen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Ich wollte es gleich auf der E3 noch einmal probieren, aber dort vergeht die Zeit so schnell, dass man nur wenig von dem erledigen kann, was man tun möchte. Ich kann es nicht erwarten, For Honor wieder irgendwo ausprobieren zu können. Das Spiel ist interessant und fesselnd, auch wenn noch nicht klar ist, wie es sich halten wird, wenn man es länger gespielt hat. Meine ersten 15 Minuten mit For Honor waren ziemlich gut. Wenn die Entwickler so engagiert weiterarbeiten, könnten die nächsten 15 großartig werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.