Campfire 7 – Ein bisschen weite Welt am Lagerfeuer

Wenn drinnen die Musik schweigt und stattdessen auf dem Außengelände der Kleinen Freiheit in Osnabrück das Lagerfeuer brennt, zahllose Menschen in den Liegestühlen chillen, in den Strandkörben in der untergehenden Sonne ein Bierchen trinken oder ihre nackten Zehen im weichen Sand vergraben, ist nicht nur Sommer. Es ist Campfire

Es ist schon fast ein bisschen romantisch, das Campfire an der Kleinen Freiheit. In den Sommermonaten lädt Tillman Tigeryouth regelmäßig zum gemütlichen, musikalischen Feierabendbier am Lagerfeuer im Beach-Bereich der Kleinen Freiheit. Meist treten zwei oder drei Solokünstler aus der Gegend auf, umsonst und draußen, gegen Spenden in die große Gießkanne. Und mit etwas Glück, erwischt man an einem Abend auch mal echte internationale Leckerbissen.

So zum Beispiel letzten Donnerstag. Vergangene Woche brannte das Campfire zum siebten Mal. Auf der kleinen Bühne zwischen Tiki Bar und Lagerfeuer präsentierten sich neben dem Osnabrücker Tobi Schneider auch noch Luckless aus Neuseeland und Maurits Westerik aus den Niederlanden. Zwar war der Abend nicht ganz so gut besucht wie andere Lagerfeuerabende an der Freiheit, dafür war die musikalische Qualität umso höher.

Tobias Schneider, der dem ein oder anderen Osnabrücker als Gitarrist der Indiekapelle TAIGA bekannt sein dürfte, zeigte, dass er selbst auch sehr berührende, textlich versierte deutschsprachige Popsongs schreibt. Besonders schön: zwei Duettstücke mit seiner Freundin Kerstin, deren Stimme sowohl Tobias Texte als auch seine Stimme hervorragend ergänzt.

Mit Luckless feiert das Campfire gleich doppelt Premiere. Zum ersten Mal ist eine Dame aus Neuseeland am Start und zum ersten Mal wagt sich eine E-Gitarre auf die kleine Bühne vor dem Bretterzaun. Hinter Luckless verbirgt sich die zierliche Sängerin Ivy Rossiter. Mit wenigen Akkorden und einer sehr starken und irgendwie auch geheimnisvollen Stimme schafft sie es, den Zuhörer zu entführen, zu verzaubern und für einige Augenblicke in eine weit entfernte, andere Welt mitzunehmen.

Campfire Highlight

Mein persönliches Highlight des Abends ist definitiv der junge Niederländer Maurits Westerik. Mit seinen kraftvollen, folkig angehauchten Bluesrock-Nummern nimmt er uns mit auf einen wilde Fahrt zwischen Melancholie und ausgelassener Partystimmung. Das Ganze kommt so gut an, dass die Lagerfeuergesellschaft am Ende lautstark Zugabe fordert. Eine Uptempo Nummer bitte. Die liefert er prompt.

 

Campfire Impressionen

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