Westfalenpost: Geschenkte Zeit Von Nina Grunsky

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Die angeblich schönste Zeit des Jahres hat gerade
erst begonnen, da fallen zwei Schatten auf die kommenden Wochen, die
doch eigentlich so unbeschwert verlaufen sollten. Die beiden
Ereignisse zu vergleichen, die die Urlaubsfreuden verdunkeln,
verbietet sich eigentlich.

Es macht einen Unterschied, ob Touristen in Tunesien ihr Leben
lassen mussten – oder ob Reisende in Griechenland kein Bargeld mehr
abheben können für das Eis am Strand. Dass die einen ihren Urlaub
umbuchen wollen, weil an Entspannung kaum zu denken ist an einem Ort,
wo andere vor Kurzem ermordet worden sind, ist mehr als verständlich.
Dass die anderen sich fernab der Alltagssorgen eigentlich keine
Gedanken machen wollten, ob sie morgen noch genügend Bargeld haben,
allerdings auch irgendwie. Wer will schon Hunderte, wenn nicht
Tausende mühsam erarbeitete Euro für eine Reise ausgeben, die am Ende
nicht so leicht und erholsam ist wie geplant?

Beide Ereignisse aber verdeutlichen gleichermaßen einmal wieder
heilsam, wie nah das Weltgeschehen ist, wie vermeintlich ferne
Ereignisse auch unser Leben beschweren können. Dass es absolute
Sicherheit nirgends gibt. Und dass es ein besonderes Geschenk ist,
sich überhaupt über die schönste Zeit des Jahres Gedanken machen zu
können. Anders als viele Griechen und Tunesier.

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160



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